Für ein Jahr wird die 18-Jährige dort leben und in einem Kinder- und Jugendzentrum arbeiten. »Ich finde die Arbeit mit Jugendlichen sehr faszinierend und freue mich, neue Kulturen kennenzulernen«, erklärt die Abiturientin. Bereits ein knappes Jahr vor ihrem Abschluss am Chiemgau-Gymnasium in Traunstein begann sie mit den Vorbereitungen für ihr Freiwilliges Soziales Jahr.
Vorbereitung auf den Kulturschock
Mit dem Salesianer-Orden »Don Bosco« hatte sie schnell eine Organisation gefunden, die ihr gefiel und die sich in besonderer Weise der Nöte und Sorgen vernachlässigter und benachteiligter Kinder und Jugendlicher annimmt. Der Männerorden, der sich am Vorbild des Heiligen Johannes Boscos orientiert, kannte die 18-Jährige bereits durch ihre Mutter, die früher an den Universitäten der Salesianer in Benediktbeuern und Rom studierte.
Nach der Bewerbung im Herbst 2013 standen unter anderem mehrere Vorbereitungsseminare an. »Sie erklärten uns nicht nur die Grundsätze ihrer Pädagogik, sondern bereiteten auch auf den Kulturschock vor oder informierten uns über formale Angelegenheiten wie das Visum und die Versicherung.«
Die Schlechingerin war nicht nur noch nie in Südamerika, sie spricht auch die Landessprache Spanisch nicht. »Ich versuche es mir aber beizubringen. Italienisch kann ich ja«, erzählt sie. Für den Kontinent hat sie sich bewusst entschieden, er fasziniert sie. Das fanden auch ihre Eltern okay, die zwar wehmütig dem Auslandsjahr entgegen blicken, jedoch auch stolz sind auf ihre Katharina.
Nach der Ankunft in Santa Cruz geht es für die Schlechingerin zusammen mit einer weiteren Freiwilligen nach Montero, rund 40 Kilometer außerhalb der Stadt. Dort liegt die »Granja Moglia«, eine Einrichtung der Salesianer Don Boscos, wo Kinder und Jugendliche aufgenommen werden, die auf der Straße leben. »Sie sind zum Teil Halbwaisen und kriminell. Wir versuchen dann, wieder Ordnung in ihr Leben zu bringen.«
Rolle der großen Schwester einnehmen
Ein gemeinsamer Tagesablauf mit geregelten Mahlzeiten ist dann ebenso wichtig wie der Besuch einer Schule, das Hausaufgabenmachen von oder eine Spielestunde. »Ich werde dann den Part einer großen Schwester übernehmen, die überall ein bisschen mithilft«, erklärt Katharina ihre Aufgabe in der »Don Bosco«-Familie.
Für ihren Aufenthalt in Bolivien erhielt die Jugendliche einen Zuschuss durch das »weltwärts«-Programm des Entwicklungsministeriums, um unter anderem die Flüge und die Versicherung zu bezahlen. Ein kleines Taschengeld kommt dann noch vor Ort hinzu. Trotzdem bleiben Kosten in niedriger, vierstelliger Höhe übrig, die sie über Spenden finanzieren will. Von den eingegangenen Geldern wird die 18-Jährige einen Teil aber auch für eigene Projekte auf der »Granja Moglia« verwenden.
Über die Spendenaktion und ihre Erfahrungen in Bolivien berichtet Katharina auf ihrem Blog im Internet. Das Tagebuch ist unter der Adresse www. weltwaertsbolivia.tumblr.com zu finden. apo