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Jahrzehntelang war die »Bravo« Aufklärer und Trendsetter der deutschen Jugend. Nun setzen die Verleger auf ein neues Konzept im Internet.

Neue Zukunft für die »Bravo«

München (dpa) – Kleine Änderungen im Heft, großer Umbau bei der Internetseite: Der Bauer Verlag will das Jugendmagazin »Bravo« neu ausrichten. »Wir planen einen komplett neuen Webauftritt und wollen zeigen, was sich bei der gesamten Marke tut«, sagte ein Verlagssprecher. Zudem würden weitere Neuigkeiten für die Dr.-Sommer-Rubrik vorgestellt. Hintergrund ist die Kündigung der langjährigen Leiterin des Aufklärer-Teams, Jutta Stiehler. Bereits im vergangenen Jahr hatte Bauer die Konzeption seines Printmagazins überarbeitet und neue Star- und Technik-Formate verkündet.


»Stars erwischt« setzt seitdem wie klassische People-Magazine auf Paparazzi-Fotos oder Bilder von Star-Inszenierungen im Netz. Die Kategorie »Hot or Not« beleuchtet die neuesten Trends in Musik, Kino, Styling oder Lifestyle. Zudem will sich das Magazin künftig verstärkt dem Thema Apps und Technik widmen.

Die Auflage des Jugendmagazins befindet sich seit Jahren im Sinkflug: Noch in den Siebzigern wurde die »Bravo« fast zwei Millionen Mal verkauft. Seit Ende der 1990er ist die Auflage des Blattes um fast 90 Prozent geschrumpft – aktuell liegt sie nach Angaben des Verbands Deutscher Zeitungsverleger (VDZ) unter 150 000.

Die »Bravo« steht, wie andere Jugendmagazine, nach Sicht von Experten vor allem wegen der Konkurrenz attraktiver Internet-Angebote unter Druck: Über Sex tauschen sich Jugendliche hauptsächlich in Foren oder sozialen Netzwerken aus, nach Stars suchen sie mit Suchmaschinen und klären sich in speziellen Youtube-Kanälen auf.