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Dorothea Thurner mit Patientin Ruth Knauth in der Kreisklinik Trostberg: Die beiden konnten sich fachlich gut austauschen, denn Ruth Knauth war früher selbst Krankenschwester.

Mit Lampenfieber geht es nach Berlin

Ein bisschen Lampenfieber hat sie schon, aber wenn Dorothea Thurner morgen ihren Koffer für Berlin schließt, wird auch viel Vorfreude im Gepäck sein: Die Schülerin der Berufsfachschule für Krankenpflege der Kliniken Südostbayern AG am Klinikum Traunstein fährt für zwei Tage zum Endausscheid des Bundeswettbewerbs »Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege« 2016.


Dorothea Thurner kommt im April in ihr drittes Ausbildungsjahr. Als die Veranstalter des Bundeswettbewerbs die Traunsteiner Berufsfachschule wegen einer Teilnahme angeschrieben und die Schule ihrerseits dann alle Schüler mit einem Notendurchschnitt unter 2,0 gefragt habe, ob sie mitmachen wollten, habe sie ja gesagt, so die 19-Jährige. Bei der anschließenden Schulklausur über »Pflege von A bis Z« schnitt Dorothea Thurner als Beste ab. Dann ging es zum Landesentscheid des Wettbewerbs für Bayern und Baden-Württemberg. Von diesem Vorentscheid kam die junge Frau als eine von insgesamt drei bayerischen Teilnehmern am Endausscheid zurück.

Dorothea Thurner erwartet in Berlin eine herausfordernde Endrunde. »Sie besteht aus drei Teilen und umfasst neben einer Pflegeplanung und einem mündlichen Colloquium auch eine praktische Prüfung.« Dorothea Thurner hat sich gut vorbereitet. Aber wie bei jeder Prüfung gelte, »dass man nicht alles wissen kann, aber einen Überblick haben sollte.«

So, wie sie dann für den Patienten Nah- und Fernziele festlegt, hat Dorothea Thurner auch recht klar umrissene Planungen für ihr eigenes Leben. Die Schülerin möchte nämlich in absehbarer Zeit selbst Pflege unterrichten. »Ich habe keine Probleme, vor einer Gruppe zu sprechen«, sagt sie. Diese Erfahrung bringe sie aus der Jugendarbeit mit, in der sie schon lange aktiv sei. »Wir lernen aber auch in unserem Beruf, auf Menschen zuzugehen und mit ihnen adäquat umzugehen«, so Dorothea Thurner über eine der aus ihrer Sicht vielen positiven Seiten ihres so nah am Menschen arbeitenden Berufs. Wenn sie – vermutlich berufsbegleitend – ihre Fachhochschulreife nachgeholt hat, geht es aber erst einmal nach München.

»Auf die vier Jahre Studium der Pflegepädagogik freue ich mich sehr«, strahlt Dorothea Thurner. Die Landeshauptstadt kennt sie nicht nur aus Fortbildungen zur Jugendarbeit, sondern auch vom Tanzen. Das einstige Hobby Klavierspielen liegt dafür schon länger brach. Auch dafür wird irgendwann in ihrem Leben wieder die Zeit kommen, ist sich die Obingerin sicher. Jetzt aber steht erst einmal Berlin auf dem Plan. fb