Bildtext einblenden
Ein Rendezvous mit einer geheimnisvollen Unbekannten hatte der Protagonist im Film »Das Geheimnis der Sphinx«. Angelehnt ist das Werk an eine Kurzgeschichte von Oscar Wilde.

Kamera läuft – Film ab!

Traunstein. Zu einem Kurzfilmfestival hatte das P-Seminar Deutsch des diesjährigen Abiturjahrgangs unter Leitung von Lehrer Stefan Schuch in die Neue Aula des Chiemgau-Gymnasiums geladen. Gezeigt wurden drei selbst produzierte Filme nach literarischen Vorlagen berühmter Kurzgeschichten von Edgar Allen Poe, Herbert Malecha und Oscar Wilde. Mit über 200 Zuschauern war die Veranstaltung sehr gut besucht, ein Getränkeausschank und der Verkauf von Popcorn schufen zusätzlich Kinoatmosphäre.


Die literarischen Vorlagen dienten den Projektgruppen lediglich als Anregung für ihre Filme. Die Schüler lösten sich in ihren Arbeiten vom Text der Kurzgeschichten und erarbeiteten eigenständige Interpretationen der literarischen Vorbilder. Die technisch saubere Machart der Filme zeugt zudem von einer intensiven Auseinandersetzung der Seminarteilnehmer mit den Produktionsbedingungen des Films. Besonders beeindruckte etwa die wirkungsvolle Kameraführung und die Aufnahmen von klassischer Tiefenschärfe in Oscar Wildes »Das Geheimnis der Sphinx«.

Der inhaltliche Schwerpunkt lag, ganz im Sinne des Genres, auf einer psychologischen Herangehensweise an die jeweiligen Hauptfiguren, etwa im Kurzfilm »Die Probe«, in der ein untergetauchter Verbrecher seine Identität wechselt und sich damit erstmals in die Öffentlichkeit wagt.

Die typische Ästhetik des Genres »Kurzfilm« spiegelte sich auch in der Erzählweise der Filme wider. Die Reduktion der Dialoge und epischer Erklärungen zugunsten ausdrucksstarker Bilder ließ dem Zuschauer viel Raum für Assoziationen. Das Publikum belohnte alle Beteiligten mit lang anhaltendem Applaus.