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Christopher Kreuz aus Grassau hat sich für ein duales Studium bei der Deutschen Post entschieden.

»Ich war stolz, ein Mittelschüler zu sein«

»Das Duale Studium bei der Deutschen Post ist mein Sprungbrett für einen tollen Job in der Zukunft«, sagt Christopher Kreuz aus Mietenkam. »Das Unternehmen bietet viele Möglichkeiten«. Über die Mittelschule und die FOS hat sich der 24-Jährige nach oben durchgekämpft und kann nun studieren.


2004 ist er von der Grundschule Staudach auf die Hauptschule nach Grassau gekommen, da die Noten für die Realschule oder das Gymnasium nicht reichten. Zwei Jahre später wurden die Noten besser und Christopher wechselte auf den M-Zweig. »Ich durfte immer selbst entscheiden, welche Schule ich besuchen möchte. Meine Eltern sind mir stets zur Seite gestanden und haben mich immer unterstützt. Natürlich haben sie mir gesagt, was sie von meinen Ideen halten, aber die Entscheidung lag stets bei mir selbst.«

Nach der Mittelschule ist der heute 24-Jährige für ein paar Monate in eine Übertrittsklasse am Chiemgau-Gymnasium gewechselt. »Dieses System war für mich aber nicht so gut, also habe ich abgebrochen und anschließend eine Highschool in England besucht und bin im neuen Schuljahr an die FOS in Traunstein gewechselt.« Nach dem Fachabitur ist Christopher mit seiner Freundin ein Jahr um die ganze Welt gereist. »Als wir zurückgekommen sind, habe ich zuerst als Postbote bei der Deutschen Post AG gearbeitet und seit 2016 mache ich ein Duales Studium bei der Deutschen Post und studiere BWL-Dienstleistungsmanagement mit Schwerpunkt Logistik in Stuttgart.« Der 24-Jährige hat sich jetzt auch schon einige Ziele gesteckt: Zunächst möchte er seinen Bachelor machen. »Mein Wunsch wäre es, einmal eine Führungsposition bei der DPDHL zu übernehmen.«

Christopher denkt gerne an seine Zeit an der Mittelschule in Grassau zurück. »Die Gemeinschaft, wie wir sie in der Mittelschule gehabt haben, war so gut wie an keiner anderen Schule, die ich besucht habe.« Ein besonderes einprägendes Erlebnis war für ihn, als ein ausländischer Mitschüler wieder zurück in die Heimat nach Russland musste, weil die Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängert wurde. »Dieser Klassenkamerad ist mehrere Jahre mit uns aufgewachsen. Nach einem Abschiedsfrühstück, das die ganze Klasse für ihn vorbereitet hatte, haben wir ihn nie wieder gesehen...«

Auch an den Unterricht hat der 24-Jährige gute Erinnerungen. »In der sechsten Klasse hatten wir drei Tage Mathe-Unterricht am Stück, da unsere Klasse etwas Aufholbedarf hatte. In dieser Zeit wurden wir alle zu Matheprofis.« Christopher findet das ein gutes Beispiel dafür, dass auf der Mittelschule der Schüler und seine Stärken aber auch Schwächen im Mittelpunkt stehen. »Die Lehrer waren immer alle sehr daran interessiert, uns bestmöglichst zu unterrichten. Es gab zwar einen Stundenplan, aber es konnte immer ein bisschen variiert werden.«

Auch anderen würde Christopher empfehlen, auf die Mittelschule zu gehen – »ganz besonders jungen Menschen, die sich auf Realschulen oder Gymnasien das Leben zu schwer machen. Es gibt Wege, die dauern zwar etwas länger, führen aber genauso zum Ziel. Wenn der Wille da ist, hat jeder einzelne Mittelschüler die Chance, zu studieren, Doktor zu werden oder leitender Angestellter.« Keinesfalls ist die Mittelschule für den 24-Jährigen eine »Resterampe für schlechte Schüler«. »Ich war stolz, ein Mittelschüler zu sein, Freizeit zu haben und trotzdem gute Noten abliefern zu können.« jar