»Ganz ehrlich, ich habe am Anfang meiner Lehre den Arbeitsalltag etwas unterschätzt«, gibt Schreckenberg zu. Ein starker Bezug zu Tieren ist zwar ein absolutes Muss für die Tätigkeit. Das allein reicht aber nicht. Mindestens ebenso wichtig ist der freundliche Umgang mit den Tierhaltern. »Die Leute, die zu uns in die Praxis kommen, sind manchmal verzweifelt, weil es ihrem Tier so schlecht geht«, erzählt die 18-Jährige. Dann muss die TFA einen kühlen Kopf bewahren, Einfühlungsvermögen zeigen und gleichzeitig den Praxisablauf im Auge behalten.
Doch obgleich sie inzwischen mehrere solcher Fälle erlebt hat, würde sie sich für die dreijährige Ausbildung zur TFA aufs Neue entscheiden. »Die Tätigkeit ist enorm vielseitig«, sagt sie. Praxismanagement, Laboruntersuchungen, Schriftverkehr – das ist ein Teil der Aufgaben von TFA.
Von Bewerbern wird kein bestimmter Schulabschluss erwartet. Gern gesehen ist ein Realschulabschluss, die Fachhochschulreife oder Abitur. »Grundkenntnisse in Physik, Chemie und natürlich in Biologie sind sehr hilfreich«, sagt Silke Agus. Sie ist beim Verband medizinischer Fachberufe Leiterin des Referats Tiermedizinische Fachangestellte. Das naturwissenschaftliche Wissen hilft, Abläufe bei Laborarbeiten und bei Röntgenaufnahmen zu verstehen.
TFA arbeiten in Tierarztpraxen, Kliniken oder in Zoos. Rund 95 Prozent von ihnen sind nach Verbandsangaben Frauen. Die meisten sind in einer Kleintierpraxis beschäftigt. Dort müssen sie Organisationstalent haben.
»Bevor man mit der Ausbildung loslegt, sollte man wissen, dass es besser bezahlte Berufe gibt«, sagt Schreckenberg. Die Ausbildungsvergütung liegt nach BIBB-Angaben im Schnitt bei 580 Euro im ersten und steigt bis auf 700 Euro im dritten Ausbildungsjahr. »Das sind aber nur grobe Richtwerte«, erklärt Gisela Mettin vom Bundesinstitut für Berufsbildung. Die genaue Höhe der Vergütung kann je nach Bundesland und Arbeitgeber variieren. Gleiches gilt auch für das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung. »Die Tarifgehälter liegen bei zwischen 1572 und 1886 Euro brutto im Monat«, erklärt Agus. Bei nicht tariflich gebundenen Arbeitsverhältnissen kann das Gehalt deutlich niedriger sein. dpa