David Helmer besucht die zehnte Klasse am Johannes-Heidenhain-Gymnasium und bewarb sich im Schüleraustauschprogramm des Bayerischen Jugendringes. Sein favorisiertes Zielland war Neuseeland, weil es so weit weg von Deutschland wie nur möglich und daher seiner Vorstellung nach auch sehr verschieden zu seiner Heimat ist. Zusammen mit seinen Eltern und Bruder Lukas macht David gerne Städtereisen und freut sich schon auf Auckland, den Wohnort von Vlad, in dem 1,5 Millionen Einwohner leben.
»Er hat auch Weihnachten mit uns gefeiert«
Der Neuseeländer ist noch bis Ende Januar in Deutschland, besucht mit David ganz normal den Unterricht am Gymnasium und nimmt am familiären Leben teil. »Er ist unser dritter Sohn, ist überall mit dabei und hat natürlich auch Weihnachten mit uns gefeiert«, erzählt die Mutter von David Helmer. Sie stammt aus Rumänien und kann sich mit dem Buben aus Neuseeland in drei Sprachen unterhalten, englisch, deutsch und rumänisch. Denn die Eltern von Vlad sind vor vielen Jahren von Rumänien nach Neuseeland ausgewandert.
Deutschland und speziell Bayern gefallen dem 16-Jährigen sehr gut. Er genoss es, mit Familie Helmer auf verschiedene Christkindlmärkte zu gehen, etwas das er aus seiner Heimat gar nicht kennt. Er ist genau wie David sehr sportlich, geht mit zum Fußballtraining beim TuS Traunreut oder ins Fitnessstudio und wollte auch unbedingt das Skifahren ausprobieren. Schnee kennt er nämlich noch gar nicht. Als Weihnachtsgeschenk seiner Gastfamilie erhielt Vlad eine Eintrittskarte zu einem Basketballspiel des FC Bayern, das er zusammen mit David besuchte. Auch das deutsche Essen schmeckt dem Neuseeländer ausgezeichnet. Die Familie hat in den letzten Wochen einige Schmankerl zubereitet, um ihm typische Spezialitäten wie Weißwurst, Kaiserschmarrn oder Currywurst näher zu bringen. Vlads Leibspeise, die er jeden Tag essen könnte, ist allerdings ein Eiersalat.
Ganz anders als bei sich Zuhause empfindet der 16-Jährige den Schulalltag in Deutschland. Die Jugendlichen hier im Land hätten viel mehr Freizeit und Freiheit, außerdem gebe es mehr unterschiedliche Fächer in der Schule. In Neuseeland müssten die Schüler Uniformen tragen. Für David, der dann Mitte Februar ans andere Ende der Welt startet, wird das eine ganz neue Erfahrung werden. Er ist schon gespannt auf die Uniform und auf den Unterricht in der neuseeländischen Schule. Im Gegensatz zu seinem Gast spricht David bereits jetzt sehr gut Englisch und will das flüssige Sprechen noch verbessern. Vlad lernt erst seit gut zwei Jahren deutsch und tut sich noch etwas schwer. Wenn ihm ein Begriff nicht einfällt, wechselt er immer wieder ins Englische.
»Vlad gehört dazu und ist voll integriert«
In den Weihnachtsferien unternahm die Familie mit ihrem Gast einige Ausflüge, zeigte ihm die Umgebung. »Vlad ist immer mit dabei, er gehört dazu und ist voll integriert«, freut sich David. Und auch sein Bruder Lukas ist begeistert vom Familienzuwachs. Er möchte später auch bei so einem Schüleraustausch mitmachen.
Via Skype hält Vlad den Kontakt zu seinen Eltern in Neuseeland und auf diesem Weg konnten auch Davids Eltern schon sehen, wo ihr Sohn dann in wenigen Wochen hinkommen wird. Die Familie von Vlad hat sogar schon eine Einladung für alle Helmers ausgesprochen. Wenn Neuseeland nur nicht so weit weg wäre. mix