»In der Regel stehen die Chancen bis Weihnachten gut, auch verspätet noch in das Ausbildungsjahr einzusteigen«, erklärt Mirtschin. Danach werde es schwierig, weil Jugendliche in der Berufsschule viel Lernstoff verpasst hätten. Wichtig sei allerdings, sich jetzt nicht hängenzulassen, sondern die Lehrstellensuche aktiv anzugehen.
Wer jetzt noch keinen Ausbildungsplatz hat, wendet sich am besten an die Ausbildungsvermittler der Jobcenter oder Arbeitsagenturen, rät Mirtschin. Sie haben einen Überblick, wo es in der Region noch freie Lehrstellen gibt. Möglicherweise haben sie auch Kenntnis von freien Ausbildungsplätzen, die Jugendliche bei einer Recherche im Netz in den Lehrstellenbörsen nicht finden.
Ist partout keine Lehrstelle im Wunschberuf zu bekommen, gibt es möglicherweise alternative Ausbildungen, die sich in Teilen mit dem Wunschberuf decken. Wer zum Beispiel Kfz-Mechatroniker mit dem Schwerpunkt Personenkraftwagen lernen will, kann als Alternative die gleiche Ausbildung mit dem Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik machen.
Oder Jugendliche entscheiden sich für eine andere Lehre in einem verwandten Beruf: Wer zum Beispiel keinen Ausbildungsplatz als Krankenpfleger bekommt, kann sich möglicherweise auch vorstellen, Altenpfleger zu werden.
Wissen Jugendliche von Bekannten, dass in einer Firma Lehrstellen wieder frei geworden sind, weil ein Auszubildender abgesprungen ist, kann es sich auch lohnen, dort direkt vorbeizugehen. »Derzeit ist noch viel Bewegung im Markt«, erklärt Mirtschin.
Nach aktuellen Zahlen der Arbeitsagentur gibt es allein im Landkreis Traunstein noch 1557 unbesetzte Lehrstellen. Fast jede fünfte Stelle ist also noch frei.