»Man sollte sich, bevor man in den Wintermonaten zu einer Tour aufbricht, genau erkundigen, wie die Gegebenheiten am Berg sind«, sagt Bergwanderführerin Astrid Pracher. »Damit kann man unliebsamen Überraschungen aus dem Weg gehen.«
Etwa davor, dass man plötzlich am Berg auf ein vereistes Wegstück trifft. »Ohne richtiges Schuhwerk sind Stürze dann vorprogrammiert«, sagt sie. Grödeln, eine einfache Form von Steigeisen, etwa gehören momentan unbedingt zur Ausrüstung dazu. Sie ermöglichen dem Wanderer das sichere Gehen im Schnee und auf vereisten Wegstücken. »Sie sind zudem schnell und leicht am Schuh anzubringen und haben kaum Gewicht«, sagt Astrid Pracher. »Hat man an einer vereisten Stelle aber Zweifel, sollte man auf jeden Fall lieber umkehren und nichts unnötig riskieren«, betont sie.
Zudem sollte man bedenken, dass die Tage momentan kürzer sind. Man sollte also bei der Tourenplanung auch auf die Zeit achten, um nicht in der Dunkelheit vom Berg absteigen zu müssen. »Eine Stirnlampe sollte man dennoch vorsichtshalber mitnehmen«, rät Pracher. Die Bergwanderführerin weist auch daraufhin, dass im Rucksack unbedingt ausreichend warme Wechselwäsche (dazu gehören etwa auch eine weitere Mütze und ein trockenes Paar Handschuhe), ein Mobiltelefon und eine Kanne warmer Tee mit Zucker sein sollte. »Damit man im Notfall auch einige Zeit überbrücken kann.«
Hat man einen Unfall am Berg, erreicht man die zuständige Rettungsleitstelle über die europäische Notrufnummer 112. Sollte das Handynetz nicht verfügbar sein, kann man auch über das alpine Notsignal Hilfe holen. Dazu muss der Betroffene ein hör- oder sichtbares Zeichen sechs Mal innerhalb einer Minute geben – also alle zehn Sekunden. Das Signal muss jeweils nach einer Minute Pause wiederholt werden. Das Antwortzeichen erfolgt dann drei Mal pro Minute.
Und sollte in den nächsten Tagen doch endlich der langersehnte Wintereinbruch kommen, »dann ist ein Blick in den Lawinenlagebericht ohnehin auch ein Muss«, betont Astrid Pracher. SB