Vor 150 Jahren nach Pozuzo (Peru) ausgewandert
Peru wollte deutsche Einwanderer – Teil III

Pfarrer Joseph Egg
Den alten und noch rüstigen Pfarrer erfüllte aber schon lange die bange Sorge, wer einst, wenn der treue Hirte seine Augen schließe, die Sorge für seine Herde übernehmen werde. Hier ging es nicht nur um das Wohl der Ansiedler, sondern auch um den fernen Bestand der Kolonie.
Die Erhaltung der deutschen Schulsprache und der Eigenart, sowie die Pflege des geistigen Zusammenhanges mit der alten Heimat. Aber sämtliche Versuche, die Pfarrer Egg unterstützt mit seinem Schulfreund in der Heimat, Professor J. A. Schöpf und anderer machte, der Kolonie eine regelmäßige Seelsorge zu sichern, blieb ohne Erfolg.
Um so mehr war der hochherzige Entschluss eines Tiroler Priesters anzuerkennen, Pfarrer Egg in der Seelsorge beizustehen und seine Dienste für immer der Kolonie Pozuzo zu weihen. Der Kooperator Franz Schafferer aus Gschnitz (Tirol), seit zwei Jahren in der Seelsorge der Diözese Brixen tätig, hatte sich am 18. August 1894 mit Genehmigung seines Bischofs eingeschifft, um seinem neuen Wirkungskreis im Bistum Huanuco aufzusuchen. Durch einen Bürgerkrieg in Peru traf er erst am 5. Februar 1895 dort ein, wo er von der Bevölkerung mit großem Jubel empfangen wurde.
Selbst der greise 75-Jährige Pfarrer Joseph Egg, kaum genesen von einer Krankheit, ritt ihm eine halbe Stunde entgegen und konnte vor Rührung seine Freudentränen nicht verbergen. So sah der ehrwürdige Pfarrer von Pozuzo an seinem Lebensabend die materielle Wohlfahrt seiner Pflegebefohlenen, die Pflege ihres geistigen Wohles und ihres heimatlichen Volkstums, durch die Ankunft seines Amtsbruders mit Gottes Hilfe, auf Jahre hinaus gesichert. Es blieben ihn doch noch einige Jahre seinen Amtsbruder mit der Kolonie vertraut zu machen. Pfarrer Joseph Egg starb im Jahre 1905 im Alter von 85 Jahren.
Dieser Bericht wurde zusammengestellt aus dem Buch »Der Amazonas«, Wanderbilder aus Peru, Bolivien und Nordbrasilien, von Damian Freiherrn Schütz von Holzhausen, zweite und erweiterte Auflage unter besonderer Berücksichtigung der vom Verfasser gegründeten triolisch-rheinischen Kolonie Pozuzo. Herausgegeben von Adam Klassert 1895, der diese Auflage dem treuen Freunde des Freiherrn von Schütz, dem unermüdlichen Seelsorger und Arzt der Kolonie Pozuzo Pfarrer Joseph Egg widmet.
Überraschend für mich war als am Sonntag den 19. August 1979 im Bayerischen Fernsehen über diese Auswanderer in Pozuzo berichtet wurde. Der Titel damals hieß »Der Herrgott gibts – der Schinder nimmt’s«. Dort war zu erfahren das ihre Nachkommen heute noch, nach 122 Jahren, ihre Muttersprache sprechen. Erst 1976 wurde eine Straße zu ihnen gebaut. Jetzt dringen allmählich die Errungenschaften des 20. Jahrhunderts zu Ihnen. Wie sie wohl die neue Zeit seitdem verkraftet haben?
Siegfried Moll
Teil 1 und 2 in den Chiemgau-Blättern Nr. 28/2007 und 29/2007
30/2007
Die Erhaltung der deutschen Schulsprache und der Eigenart, sowie die Pflege des geistigen Zusammenhanges mit der alten Heimat. Aber sämtliche Versuche, die Pfarrer Egg unterstützt mit seinem Schulfreund in der Heimat, Professor J. A. Schöpf und anderer machte, der Kolonie eine regelmäßige Seelsorge zu sichern, blieb ohne Erfolg.
Um so mehr war der hochherzige Entschluss eines Tiroler Priesters anzuerkennen, Pfarrer Egg in der Seelsorge beizustehen und seine Dienste für immer der Kolonie Pozuzo zu weihen. Der Kooperator Franz Schafferer aus Gschnitz (Tirol), seit zwei Jahren in der Seelsorge der Diözese Brixen tätig, hatte sich am 18. August 1894 mit Genehmigung seines Bischofs eingeschifft, um seinem neuen Wirkungskreis im Bistum Huanuco aufzusuchen. Durch einen Bürgerkrieg in Peru traf er erst am 5. Februar 1895 dort ein, wo er von der Bevölkerung mit großem Jubel empfangen wurde.
Selbst der greise 75-Jährige Pfarrer Joseph Egg, kaum genesen von einer Krankheit, ritt ihm eine halbe Stunde entgegen und konnte vor Rührung seine Freudentränen nicht verbergen. So sah der ehrwürdige Pfarrer von Pozuzo an seinem Lebensabend die materielle Wohlfahrt seiner Pflegebefohlenen, die Pflege ihres geistigen Wohles und ihres heimatlichen Volkstums, durch die Ankunft seines Amtsbruders mit Gottes Hilfe, auf Jahre hinaus gesichert. Es blieben ihn doch noch einige Jahre seinen Amtsbruder mit der Kolonie vertraut zu machen. Pfarrer Joseph Egg starb im Jahre 1905 im Alter von 85 Jahren.
Dieser Bericht wurde zusammengestellt aus dem Buch »Der Amazonas«, Wanderbilder aus Peru, Bolivien und Nordbrasilien, von Damian Freiherrn Schütz von Holzhausen, zweite und erweiterte Auflage unter besonderer Berücksichtigung der vom Verfasser gegründeten triolisch-rheinischen Kolonie Pozuzo. Herausgegeben von Adam Klassert 1895, der diese Auflage dem treuen Freunde des Freiherrn von Schütz, dem unermüdlichen Seelsorger und Arzt der Kolonie Pozuzo Pfarrer Joseph Egg widmet.
Überraschend für mich war als am Sonntag den 19. August 1979 im Bayerischen Fernsehen über diese Auswanderer in Pozuzo berichtet wurde. Der Titel damals hieß »Der Herrgott gibts – der Schinder nimmt’s«. Dort war zu erfahren das ihre Nachkommen heute noch, nach 122 Jahren, ihre Muttersprache sprechen. Erst 1976 wurde eine Straße zu ihnen gebaut. Jetzt dringen allmählich die Errungenschaften des 20. Jahrhunderts zu Ihnen. Wie sie wohl die neue Zeit seitdem verkraftet haben?
Siegfried Moll
Teil 1 und 2 in den Chiemgau-Blättern Nr. 28/2007 und 29/2007
30/2007