Jahrgang 2014 Nummer 13

Traunsteiner Glockengeschichte(n)

Von Heilig Geist über Heilig Kreuz nach Sparz – Teil I

Transport des neuen Geläuts der Seminarkirche auf geschmücktem Pferdefuhrwerk zur Weihe am 20. Juli 2006.
Titelbild des Berichts über den Traunsteiner Glockenstreik in der Sonntag-Morgenpost vom 24. Juni 1934.
Abnahme der Glocken von St. Oswald am 17. April 1942.
Anlieferung der Traunsteiner Glocken bei der »Städtischen Kriegsmetall-Sammelstelle« 1917.
Verladung der eingezogenen Glocken aus Stadt und Land auf dem Traunsteiner Bahnhof 1917.
Weihe der neuen Kirchenglocken auf dem Stadtplatz am 10. Oktober 1947.

»Festgemauert in der Erden / Steht die Form aus Lehm gebrannt. / Heute muß die Glocke werden, / Frisch, Gesellen, seid zur Hand!« Jedem – oder zumindest fast jedem – von uns werden, auch wenn er ansonsten der Lyrik nur wenig abgewinnen kann, diese Eingangsverse aus dem »Lied von der Glocke« irgendwie geläufig, irgendwann schon einmal begegnet sein. Friedrich Schiller beschreibt darin nicht nur überaus kundig den handwerklichen Guss, er schildert auch, wie ihr Klang unser Leben begleitet, von der Taufe über die Hochzeit bis zur Bahre. Heute, in unserer hochtechnisierten medialen Welt, sind uns viele Facetten des Glockenschlages nicht mehr geläufig. Den Ruf der Kirchenglocken nimmt man zur Kenntnis (ob man ihm folgt, ist eine andere Sache), aber sonst? Früher war dies anders. Glocken strukturierten den Tag, zeigten Versammlungen an, alarmierten bei Bränden, warnten im Krieg beim Herannahen des Feindes, schlugen dem zum Tode Verurteilten das letzte Stündlein, und mit dem Wetterläuten glaubte man, Haus und Hof vor Hagel und Sturm schützen zu können. Wobei früher noch gar nicht so lange her ist. Auf einem Plakat vom 9. April 1919, in den Wirren von Revolution und Räterepublik, ordnete Bürgermeister Dr. Georg Vonficht an, dass die städtische Volkswehr im Ernstfall mit dem »Anschlagen (nicht läuten) der Turmglocke« zu verständigen sei.(1)

Das Schweigen der Glocken

Ungeachtet ihrer praktischen Bedeutung aber waren und sind Glocken faszinierende Instrumente, deren fein abgestimmtes Zusammenspiel der Stolz einer jeden Kirche waren, deren majestätischer Klang die Menschen aufhorchen ließ. Und wenn sie nicht mehr läuteten, dann war etwas nicht in Ordnung. 1934, als die Nationalsozialisten Traunsteins Stadtpfarrer Josef Stelzle, der sich ihnen mutig widersetzt hatte, bedrängten, ihn in Schutzhaft nahmen, einen Anschlag auf seinen Pfarrhof verübten und er sich schließlich gezwungen sah, die Stadt zu verlassen, ordnete das erzbischöfliche Ordinariat am 27. April das Schweigen der Glocken an. Fortan unterblieb »[…] bis zum 22. Oktober, dem Tage der Wiederkehr des Stadtpfarrers auf seinen Posten, in sämtlichen kath. Kirchen Traunsteins jedes Geläute. Eine Unterbrechung wurde lediglich bei dem Trauergeläute anlässlich des Ablebens des Reichspräsidenten von Hindenburg gemacht.«(2) Der »Glockenstreik« zeigte Wirkung. Das weithin vernehmbare Murren der Bevölkerung kam den Nazis alles andere als gelegen, auch wenn ihre Zeitung am Ende die spöttische Frage stellte: »Wem hat dies jetzt alles eigentlich genützt?«(3) Den neuen Machthabern trotz all ihrer zur Schau gestellten Gottlosigkeit sicher nicht.

Mächtig und majestätisch, schwer und beeindruckend, Attribute, die nicht nur die Töne, sondern auch die Größe und das äußere Erscheinungsbild vieler Glocken treffend charakterisieren. Und auch ihre kleineren Ausformungen sind zumindest dauerhaft aus Metall gefertigt. Was, so fragt man sich, kann ihnen schon passieren? Mehrere hundert Jahre alt, barock, wie ihre Kirchen, müssen die meisten Geläute doch sein, oder? Wirft man als »pars pro toto« einen etwas genaueren Blick auf St. Oswalds Glockenhistorie, wird man rasch eines Besseren belehrt und erkennt: Das Gegenteil trifft zu. Glocken lebten gefährlich!

Die Herzen erlebten Auferstehung

Das – nennen wir es ruhig Drama – beginnt im Jahr 1657. Nach einer Beschau des alten Geläutes, das offensichtlich nicht mehr den Anforderungen entsprach, fertigte der Münchner Glockengießer Bernhard Ernst im Auftrag der Stadt und des Pfarrers fünf Glocken für die Stadtkirche, die selbst in den folgenden Jahrzehnten völlig neu errichtet wurde. Kaum war diese Baumaßnahme 1696 abgeschlossen, beschädigte der Stadtbrand von 1704 die Kirche schwer und zerstörte dabei den Turmhelm und die Glocken zur Gänze. 1705-07 goss daher Matthias Langenegger, ebenfalls von München, vier neue Glocken, denen er 1716/17 noch ein »Zügenglöggl«, eine Totenglocke, folgen ließ. Erst 1755/56 vervollständigte die Werkstatt der »Hof-, Stuck- und Glockengießerin« Maria Katharina Ernst das Geläut mit einer weiteren Glocke. Warum man 1844/45 Johann Adam Weiß mit der Herstellung von vier Glocken beauftragte, wofür private Gönner die hohe Summe von 8000 Gulden gaben, bleibt unklar. Der Pfarrmesner Ignaz Fürst jedenfalls nannte in einem Brief vom 25. August 1851 das frühere Geläute […] ein Gepfusch. Ob er damit auf die Langenegger-Glocken oder die des Weiß abzielte, bleibt unklar; ersteres würde jedoch die Neuanschaffung erklären.

Es ist aber ohnehin einerlei, denn es sollte nur sechs Jahre dauern, bis in der Nacht vom 25. auf den 26. April 1851 neuerlich eine Feuersbrunst ihr verheerendes Werk tat. Wie knapp 150 Jahre zuvor wurde die Kirche zerstört, waren die Glocken ein weiteres Mal geschmolzen. Das »Gekrätz« ergab immerhin noch 2315 Pfund reines Metall, das Anton Oberascher, ein erstmals nicht aus der Haupt- und Residenzstadt, sondern dem benachbarten Reichenhall stammender Vertreter seiner Zunft, 1851/52 als Grundlage für den Guss von sechs neuen Glocken verwenden konnte.

Denen erwuchs mit dem Ausbruch des I. Weltkriegs die nächste ernsthafte Bedrohung. Allerdings wurden sie zunächst »von der Beschlagnahme, Enteignung und Ablieferung« an das Militär befreit. Ausschlaggebend war das Generalkonservatorium der Kunstdenkmale und Altertümer Bayerns, das ihnen am 31. März 1917 einen »besonderen wissenschaftlichen, geschichtlichen oder Kunstwert« bescheinigte. Angesichts des geringen Alters muss man hier wohl von einem Gefälligkeitsgutachten sprechen, gut gemeint, aber auf Dauer nicht aufrecht zu erhalten. Am 12. September entzog man dem Geläut von St. Oswald die höchste Schutzkategorie »C« und gab es abgestuft zum Einschmelzen frei. Das nahende Ende des Völkermordens ersparte ihnen dieses Schicksal.(4) Anderen war es weniger gnädig. Fotos zeigen die Anlieferung der Traunsteiner Kirchenglocken im Jahr 1917 bei der »Städtischen Kriegsmetall-Sammelstelle« (Klosterstraße 6) und deren Abtransport in Richtung Bahnhof, wo sie zusammen mit zahlreichen Leidensgenossinnen aus dem Umland verladen wurden. Lesen wir den damaligen Zeitungsbericht:

»Ein eigenthümlicher Abschied, ein Abschied beinahe einzig in seiner Art war es, den wir gestern miterlebt haben, den Abschied von den Glocken der Kloster-, Ettendorfer- und Hl. Geistkirche sowie von der Sparzer Kapelle. Von den vier Kirchen mußte je eine Glocke […] scheiden, und auf jedem Turm bleibt noch eine Glocke verwaist zurück.«(5) Die Glocke der protestantischen Auferstehungskirche, die größte auf dem Bild, vergaß der Schreiber zu erwähnen. Die Zeitung, für die er berichtete, war allerdings auch streng katholisch orientiert. Im II. Weltkrieg war jedoch das Glück der Stadtpfarrkirche aufgebraucht. Am 17. April 1942 wurden fünf ihrer sechs Glocken abgenommen, nur das Sterbeglöcklein beließ man im Stuhl. Und während die wertvollen, auf das Jahr 1720 zu datierenden und ebenfalls 1942 abgelieferten Haslacher Kirchenglocken 1947 vom »Glockenfriedhof« Hamburg-Veddel, wo bei Kriegsende noch weit über 10 000 Klanginstrumente lagerten, gerettet werden konnte(6), kam für die Traunsteiner jede Hilfe zu spät; sie hatten ihren letzten Weg in den Schmelzofen bereits angetreten.(7) So goss die von Karl Czudnochowsky geführte traditionsreiche Erdinger Glockengießerei, deren Erzeugnisse in ganz Bayern wegen ihres Wohlklangs bekannt und beliebt waren(8), 1947/48 zum vorerst und hoffentlich für lange Zeit letzten Mal fünf neue Glocken. »Nicht nur die Natur, sondern auch die Herzen erlebten Auferstehung, als zu Ostern [= 28. März] 1948 das volle Geläute weit über den Burgfrieden der Stadt hinaus ertönte […].«(9)

Stuck- und Glockengießer

Katastrophen, allen voran Kriege, waren der große Feind aller Glocken, falls sie aus Bronze hergestellt waren – und das waren weitaus die meisten: »Die Kanone sprach zur Glocke: / ‚Immer locke, immer locke! / Hast dein Reich, wo ich es habe, / Hart am Leben, hart am Grabe. / Strebst umsonst, mein Reich zu schmälern, / Bist du ehern, bin ich stählern. / Heute sind sie dein und beten, / Morgen sind sie mein und - töten. / Klingt mein Ruf auch unwillkommen, / Keiner fehlt von deinen Frommen. / Beste, statt uns zu verlästern, / Lass uns einig sein wie Schwestern.’ / Drauf der Glocke dumpfe Kehle: / ‚Ausgeburt der Teufelsseele, / Wird mich erst der Rechte läuten, / wird es deinen Tod bedeuten’.«

Dem ewigen Kampf zwischen Gut und Böse in der nie versiegenden Hoffnung auf ein glückliches Ende thematisierte Christian Morgenstern (1871-1914) in seinem Gedicht »Die Schwestern« anhand von Glocke und Kanone. Gottlob läutet zumindest bei uns seit nunmehr fast 70 Jahren »der Rechte«, haben die Glocken über die Kanonen obsiegt. Man kann nur inständig hoffen, dass sich das niemals mehr ändern und Europa hier der Welt zum Vorbild wird. In vergangen Zeiten war es, wie St. Oswald eindrucksvoll zeigt, anders. Da triumphierten meist die Geschütze, und unzählige Glocken fielen ihnen zum Opfer. Doch der Mensch wäre nicht er selbst, wenn er sich dem nicht angepasst hätte. Das mit der Herstellung von Glocken befasste Handwerk machte da keine Ausnahme, im Gegenteil, es zeigte sich besonders flexibel und emotionslos. Fast alle, die ihm angehörten, waren »Stuck- und Glockengießer«, fertigten also, neben den meist Gott geweihten Klangkörpern, je nach Situation und Auftragslage Geschütze! Für nichts anderes steht das Wort »Stuck« in diesem Kontext.(10)

Alte Glocken haben also durchaus Seltenheitswert, sind eher die Ausnahme als die Regel. Im Bereich der Stadt Traunstein findet man beispielsweise noch zwei im Turm der Kirche St. Georg und Katharina im Stadtpark, über die wir gleich noch mehr erfahren werden, eine in der dem Stadtforst gehörigen Kapelle in Froschham, datiert 1637 (Jakob Lidl, Salzburg).(11) Eine weitere – und jetzt wird es interessant – stand bis vor Kurzem in einer Garage der Pfarrei Heilig Kreuz, nicht gerade der Ort, an dem man eine barocke Glocke vermutet.

Bedenklich ungünstig abgestellt

Wie kam sie dorthin? Mit dieser Frage sind wir in der Gegenwart angelangt. Denn auch in unserer Zeit gibt es Menschen, für die Glocken nicht nur ein Relikt aus der Vergangenheit sind, die (um es ein wenig auf die Spitze zu treiben) mit ihrem Schlag womöglich noch die Sonn- und Feiertagsruhe stören.(12) Sie interessieren sich für ihren historischen Wert, sind sich ihrer Bedeutung bewusst und von ihrem Klang begeistert.

In Traunstein fanden sich solche Liebhaber Anfang des Jahres 2006 im Verein »Freunde der Benediktglocke« zusammen. Ihr Ziel war es, im Rahmen einer Bürgeraktion die Anschaffung und den Einbau einer Papst Benedikt XVI. gewidmeten Glocke im Turm der Kirche des Erzbischöflichen Studienseminars St. Michael zu finanzieren. Dieses Vorhaben verwirklichten sie in rekordverdächtiger Zeit. Am 13. September 2006 wurde die Benediktglocke feierlich aufgezogen. Als sechstes Instrument komplettierte sie das Geläut der Seminarkirche.(13) In seiner Ansprache traf Landrat Hermann Steinmaßl genau den richtigen Ton: »Glocken haben für unser Leben eine besondere Bedeutung. Seit vielen Jahrhunderten geben sie den Menschen in Städten und Dörfern Orientierung in mehrfacher Hinsicht. Sie rufen, sie verkünden und sie mahnen.«(14)

Obwohl sie ihre Mission eigentlich erfüllt hatten, beschlossen die Glockenfreunde, ihre Arbeit fortzusetzen. Man sah mit Recht »genug weitere Aufgaben, denen sich der Verein widmen kann«.(15) Zunächst konzentrierte man sich auf die beiden vorgenannten, schwer zugänglichen Bewohnerinnen des Turms der Kirche St. Georg und Katharina, früher das Zentrum des städtischen Friedhofs; die eine (Evangelistenglocke) 1509 datiert und noch aus der Vorgängerkirche am Stadtplatz stammend, das weitaus älteste noch erhaltene Klanginstrument Traunsteins, die andere (Maria-Hilf-Glocke) 1659 gegossen von dem uns schon bekannten Bernhard Ernst.(16) Beide ertönten am 20. September 2009 wieder neu, nachdem sie von der Regensburger Turmuhrenfabrik Rauscher vor Ort saniert worden waren.

Nun richtete man sein Augenmerk auf die unbeachtet in Heilig Kreuz vor sich hinschlummernde Glocke sowie auf den Umstand, dass die Sparzer Kapelle seit geraumer Zeit »glockenlos« war. Was lag näher, als das eine Problem, eine vergessene, wenig sachgerecht gelagerte, aber allem Anschein nach sehr wohlklingende Glocke, für die Lösung des anderen, nämlich ein Geläut für das Sparzer Kircherl zu beschaffen, heranzuziehen und damit beide in einem Aufwasch zu beseitigen?(17) Das Ergebnis wird am 12. April der Öffentlichkeit präsentiert werden.


Franz Haselbeck


Teil II in den Chiemgau-Blättern Nr. 14/2014


Anmerkungen:

1 Stadtarchiv Traunstein (= StATS), Plakatsammlung Nr. 579.
2 StATS, Büttner-Chronik (Stadtchronik), Bd. 1, S. 416.
3 Chiemgau-Bote (Nationalsozialistisches Heimatblatt) v. 22. Oktober 1934, S. 2. Siehe auch: Gerd Evers, Traunstein 1918-1945. Ein Beitrag zur politischen Geschichte der Stadt und des Landkreises Traunstein, Grabenstätt 1991, S. 116-118.
4 Chronologie der Glocken von St. Oswald bis hierher ermittelt aus: StATS, Akten 1409-1870, VIII 10/4; VIII 12/3; VIII 13/7; VIII 16/8 und Pfarrarchiv St. Oswald, Akten, VII 35.
5 Oberbayerische Landeszeitung vom 27. Juli 1917; ein ähnlicher Bericht findet sich auch im Traunsteiner Wochenblatt des gleichen Tages.
6 Karl Rosenegger, Vor 60 Jahren läuteten Haslachs Kirchenglocken wieder, in: Chiemgau-Blätter Nr. 42 v. 20. Oktober 2007.
7 »[…] Wegen der günstigen und damals noch ungestörten Verkehrsverbindungen erhielten die beiden Hüttenwerke in Hamburg den weitaus größten Teil aller Glocken. […] Beim Glockenfriedhof in Hamburg-Veddel (auch Glockenlager genannt) handelte es sich um ein großes Gelände, das ehemalige Holzlager am Reiherstieg, in der Nähe des Hamburger Hafens, das zur Zwischenlagerung von Kirchenglocken aus dem gesamten Deutschen Reich und den damals besetzten Gebieten diente. […] Insgesamt wurden etwa 90 000 Glocken nach Hamburg geschafft, von denen etwa 75 000 eingeschmolzen wurden. Nach Schätzungen sollen sich am Ende des Zweiten Weltkriegs zwischen 10 000 und 16 000 Glocken auf dem Glockenfriedhof befunden haben.« (http://de.wikipedia.org/wiki/Glockenfriedhof)
8 Die Erdinger Glockengießerei Bachmair bestand von 1850 bis 1971. Karl Czudnochowsky (1900-1977) übernahm den Betrieb in 1936. Nach dem Zweiten Weltkrieg begegnete er dem Mangel an Bronze, indem er als einziger Glocken aus Euphon, einer Kupfer-Zink-Legierung ohne Zinn, herstellte. (http://de.wikipedia.org/wiki/ Erdinger_Glockengießerei)
9 StATS, Büttner-Chronik (Stadtchronik), Bd. 3, S. 31-38; Zitat S. 35. Das Jahr der Glockenabnahme ist dort falsch mit 1943 angegeben. Stadtpfarrer Georg Els weihte am 10. Oktober 1947 die ersten drei neuen Glocken (Oswald-, Marien- und Georgsglocke); tags darauf wurden sie aufgezogen. Am 12. März 1948 folgten das größte (Christkönigsglocke; ca. 3100 kg) und kleinste (Rupertusglocke) Klanginstrument; das Geläut vervollständigte die verbliebene, 1851 von Oberascher gegossene Sterbeglocke.
10 ohann Andreas Schmeller, Bayerisches Wörterbuch, Aalen 1973, Bd. 2, Sp. 731.
11 Götz von Dobeneck, Froschham und seine Kirche, in: Jahrbuch 1996 des Historischen Vereins für den Chiemgau zu Traunstein, S. 19-30, bes. S. 25. Einen schönen Überblick zum im Bereich der Stadt Traunstein vorhandenen Glockenbestand bietet Michael Mannhardt, Sprache für das Unaussprechliche. Die Glocken der Stadt Traunstein, in: Chiemgaublätter Nr. 10 u. 11 v. 10. u. 17. März 2007. Für den gesamten Landkreis siehe Georg Brenninger, Die Glocken der katholischen Kirchen im Landkreis Traunstein, in Jahrbuch 1998 des Historischen Vereins für den Chiemgau zu Traunstein, S. 33-58.
12 Tatsächlich gibt es auf Facebook die Seite »Gegen Lärmbelästigung durch Kirchenglocken« (mit aktuell über 400 »Gefällt mir«-Angaben.
13 22. Juni 2006: Guss der Benediktglocke, der Marien- (gestiftet von der Traunsteiner Gebirgsschützenkompanie), Korbinian- (Freunde des Studienseminars), Michael- (Michael Mannhardt) und Josefglocke (Thomas Frauenlob u. Karl Schulz) in der Glockengießerei Grassmayr, Innsbruck; 24. Juni: »Ausläuten« der alten Glocke der Klosterkirche (Kapuzinerglocke), hergestellt 1774 von dem Burghauser Glockengießer Johann Baptist Stöcher (1725-1785). Grassmayr reinigte anschließend das Klanginstrument und stimmte die neuen Glocken auf den Ton der alten ab. (StATS, Registraturakt Benediktglocke)
14 »Und dies sei fortan ihr Beruf, wozu der Meister sie erschuf…«, in: Traunsteiner Tagblatt v. 14. September 2006, S. 8.
15»Die Arbeit wird fortgesetzt«, in: Traunsteiner Tagblatt v. 25. April 2007, S. 10; »Auf den Glockenverein warten weitere Aufgaben«, in: Traunsteiner Tagblatt v. 4. Mai 2007, S. 7.
16 Franz Haselbeck, Die Glocken von St. Georg und Katharina, in: Chiemgau-Blätter Nr. 9 v. 1. März 2008.
17 Zeitweise erachtete man auch eine Zusammenführung der Glocke mit dem Haslacher Geläut als »kunsthistorisch sinnvoll und überlegenswert« (Mannhardt, wie Anm. 11, Teil 1, S. 4).

 

13/2014