Sensationelle Urnengräber-Funde
Der Sondengeher Sebastian Aringer ortete in Aschau Gegenstände aus der Bronzezeit

Ein noch unbehandelter Armreif aus dem Frauengrab.

Teil eines Rasiermessers (unbehandelt) aus dem Männergrab
Ein Sondengänger fand in Aschau zwei fast 3000 Jahre alte Gräber aus der Bronzezeit. Bei einem Rundgang mit dem Metalldetektor über die Felder wurde Sebastian Aringer plötzlich fündig. Bei einer ersten, näheren Sondierung des Fundes stellte er fest, dass es sich vermutlich um einen Grabfund handelte. Er stellte die Grabung ein, beließ die georteten Gegenstände im Boden und meldete seinen Fund verantwortungsbewusst im Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) in München. Dr. Martin Pietsch vom BLfD kam zu einem Ortstermin nach Aschau. Er stufte die Funde in ihrer Lage als gefährdet ein und erteilte eine sofortige Grabungsgenehmigung. Sebastian Aringer beauftragte den Archäologen Dr. Stephan Möslein aus Bad Tölz mit der Bergung. Sehr schnell stellte es sich bei den wissenschaftlichen Grabungsarbeiten heraus, dass es sich bei dem Fund um zwei Urnengräber - ein Männergrab und ein Frauengrab - aus der späten Bronzezeit, der sogenannten Urnenfelderzeit (1200 bis 750 vor Christus) handelte. Bei der zu dieser Zeit üblichen Bestattung wurden die Verstorbenen zusammen mit ihren Grabbeigaben auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Die Asche und die zum Teil geschmolzenen Grabbeigaben wurden zusammen in eine Ton-Urne gegeben, die dann begraben wurde. Deutlich konnte Dr. Stephan Möslein anhand der Bodenverfärbungen die Abmessungen der Urne erkennen und dokumentieren. Bei dem Frauengrab war die Urne zwar zerdrückt, aber vollständig bis zum Randbereich erhalten. Reste des Scheiterhaufens und des Leichenbrandes konnten identifiziert und nachgewiesen werden.
Die zeitweilig anwesenden Beobachter der Ausgrabungen, Kreisheimatpfleger Knut Stolte, sowie Dr. Ulrich Feldmann und Wolfgang Bude vom Heimat- und Geschichtsverein Aschau, staunten sehr über die Sorgfalt und Genauigkeit, mit der die Ausgrabungen fachmännisch vorgenommen wurden: nicht Schaufel und Spitzhacke, sondern Pinsel und Messer waren die verwendeten Werkzeuge.
Sensationell waren die überdurchschnittlich reichen Grabbeigaben. So fanden die Archäologen im Männergrab Bronzefunde im Gewicht von 860 Gramm, darunter eine Lanzenspitze, ein kunstvoll gearbeitetes Rasiermesser und einen weiteren, am Fundort zunächst nicht genau definierbaren Gegenstand, vermutlich ein geschmolzenes Schwert. Bei den weiteren Untersuchungen soll das Stück und seine Verwendung identifiziert werden. Im Frauengrab wogen die Bronzefunde 1060 Gramm, darunter waren ein umfangreicher Satz von Armringen, zwei Nadeln, ein Messer und eine Spirale aus Golddraht.
Der Heimat- und Geschichtsverein Aschau wird – in Zusammenarbeit mit Sebastian Aringer – im Herbst eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Funde aus der Bronzezeit beginnen und entsprechende Publikationen vorbereiten.
22/2011
Die zeitweilig anwesenden Beobachter der Ausgrabungen, Kreisheimatpfleger Knut Stolte, sowie Dr. Ulrich Feldmann und Wolfgang Bude vom Heimat- und Geschichtsverein Aschau, staunten sehr über die Sorgfalt und Genauigkeit, mit der die Ausgrabungen fachmännisch vorgenommen wurden: nicht Schaufel und Spitzhacke, sondern Pinsel und Messer waren die verwendeten Werkzeuge.
Sensationell waren die überdurchschnittlich reichen Grabbeigaben. So fanden die Archäologen im Männergrab Bronzefunde im Gewicht von 860 Gramm, darunter eine Lanzenspitze, ein kunstvoll gearbeitetes Rasiermesser und einen weiteren, am Fundort zunächst nicht genau definierbaren Gegenstand, vermutlich ein geschmolzenes Schwert. Bei den weiteren Untersuchungen soll das Stück und seine Verwendung identifiziert werden. Im Frauengrab wogen die Bronzefunde 1060 Gramm, darunter waren ein umfangreicher Satz von Armringen, zwei Nadeln, ein Messer und eine Spirale aus Golddraht.
Der Heimat- und Geschichtsverein Aschau wird – in Zusammenarbeit mit Sebastian Aringer – im Herbst eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Funde aus der Bronzezeit beginnen und entsprechende Publikationen vorbereiten.
22/2011