Jahrgang 2014 Nummer 11

Seliger Clemens Maria Hofbauer, Redemptorist

Aus dem Buch: »Illustrierte Heiligen-Legende für Schule und Haus«, erschienen im Jahre 1890

Clemens Maria Hofbauer wurde am 26. Dezember 1751 zu Taßwitz in Mähren geboren und Johannes getauft. Die Eltern waren fromm. Der Knabe verehrte besonders die Mutter Gottes und den heiligen Joseph und betete gern den heiligen Rosenkranz. Später wallfahrtete er zweimal nach Rom, studierte dann in Wien und trat 1784 zu Rom in die Kongregation der Redemptoristen. Der Stifter derselben, der heilige Alphons von Liguori, lebte noch und sagte vorher, Clemens (so wurde der Jüngling bei der Aufnahme benannt) würde in den Ländern des Nordens ein Werkzeug zur Verherrlichung Gottes werden. Clemens wurde Priester und von den Obern als Missionär nach Warschau in Polen geschickt. Dort gründete P. Clemens ein Missionshaus und wirkte in allen Klassen der Bewohner viel Gutes. Zum Generalvikar der ganzen Kongregation erwählt, verbreitete sie der Selige in Deutschland und in der Schweiz. Aus Warschau 1808 vertrieben, ging er nach Wien und war segensreich tätig durch Predigten, im Beichtstuhle, für die Armen und Kranken und bekehrte viele Irrgläubige. Er starb zu Wien am 15. März 1820 und wurde wegen der Wunder nach seinem Tode vom Papst Leo XIII. am 29. Januar 1888 selig gesprochen.

Lehre. Der Selige gibt die wichtige Mahnung: Bedenket es, durch die Priester kommt Heil oder Verderben, Segen oder Fluch über das Volk. Betet daher und flehet inständig, dass der Herr heilige Priester sende; denn diese sind die größte Wohltat für das gesamte Volk, wie für die Einzelnen. Ehret auch die Priester, eingedenk der Worte des Herrn: »Wer euch höret, der höret mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich«.

Gebet. Gib uns, o Herr! durch die Verdienste und Fürbitte deines seligen Dieners Clemens die Gnade, dass wir mit Hilfe eines beständigen Gebetes alle Hindernisse unseres Heiles überwinden, stets nach dem Glauben und in heiliger Furcht vor dir leben und dereinst als Sieger über die Welt, den Teufel und das Fleisch glückselig zu dir gelangen mögen. Amen.

 

Die Texte unserer „Heiligen-Legende“ stammen alle (wie im Titel angegeben) aus dem Jahr 1890 und geben die Ansichten der damaligen Zeit wieder. Oftmals wurden damals Beschuldigungen gegen Juden oder andere Glaubensgruppen erhoben, die nach heutiger wissenschaftlicher Erkenntnis nicht haltbar sind. Wir möchten daher klar stellen, dass die Texte unter diesen Gegebenheiten zu sehen sind und weisen darauf hin, dass mit der Veröffentlichung dieser Originaltexte keineswegs volksverhetzende Propaganda unsererseits betrieben werden soll.

 

11/2014