Mit 115 Jahren auf den Münchner Frauenturm
Berchtesgadener Anton Adner von König Max I. Joseph persönlich unterstützt
In früheren Zeiten, vor der Ära der heute so beliebten Plastikspielzeuge, leuchteten Kinderaugen ganz besonders, wenn Nikolaus und Christkind nicht nur Äpfel und Nüsse dabei hatten, sondern auch noch das eine oder andere Spielzeug auf den Gabentisch legten. Nicht selten wird es sich dabei um sogenannte »Berchtesgadener War« gehandelt haben, denn die aus Holz gefertigten Kleinigkeiten waren weit über die Grenzen der Region hinaus gern gesehene Artikel.
Schnitzer, Schachtelmacher, Drechsler und Schäffelmacher stellten die hölzernen Produkte her, verkauften sie an Hausierer, die ihrerseits die Waren an sogenannte Verleger veräußerten, bis sie schließlich auf Märkten und Messen landeten, in späteren Zeiten auch in Ladengeschäften. Einen Teil der hergestellten Holzgegenstände vertrieben die Einheimischen jedoch in Eigenregie. Denn wer seine Ware aus dem Tal heraus trug, musste keinen Zoll dafür zahlen. Transportmittel der damaligen Zeit war für Fußgänger die Kraxe, ein Korb oder Kasten mit Riemen, der wie ein Rucksack getragen wurde.
Von den Berchtesgadenern ist bekannt, dass sie ihre Ware in besonders große Kraxen stopften und damit aus dem Tal heraus marschierten. Um die auf der Wegstrecke verbrachte Zeit noch zusätzlich zu nützen, strickten viele Händler während dem Gehen.
Im Lauf der Generationen haben Tausende von Berchtesgadenern sich ihren Lebensunterhalt auf diese Art und Weise verdient. In einer Darstellung des Kunstholzhandwerks im Salinenforstbetrieb Berchtesgaden aus dem Jahr 1859 wird die Zahl der Familien, die sich dem Herstellen hölzerner Gegenstände widmeten mit 400 angegeben. Da oft die ganze Familie samt Dienstboten in die Produktion einbezogen war, ging die Anzahl der tatsächlich in diesem Erwerbszweig tätigen Personen pro Generation in die Tausende. Für die Nachwelt präsentiert sich diese große Gruppe von Personen als gesichtslos, ihre Lebensverhältnisse finden allenfalls allgemein Erwähnung in der damaligen Literatur.
Einer dieser kleinen Handwerker sticht Anfang des 19. Jahrhunderts jedoch so aus der Masse heraus, dass sogar der König sich um ihn bemüht und der Beglückte für ein paar Jahre in in- und ausländischen Zeitungen für Schlagzeilen sorgt. Doch es sind nicht seine handwerklichen Künste, mit denen er im Mittelpunkt steht; Anton Adner, von dem hier die Rede ist, wird bewundert, ja er gerät fast zu einer Art Heiligenfigur, weil er etwas geschafft hat, das so weit jenseits aller Normen liegt, dass man angesichts seiner Biographie auch heute nur ungläubig den Kopf schütteln kann. Kein Wunder also, dass selbst der König fasziniert war: Der bayerische Herrscher Max I. Joseph war 1817 nach Berchtesgaden gekommen, um die neue Soleleitung einzuweihen und bei der Gelegenheit auf »Tuchfühlung« mit seinen Untertanen zu gehen. Für Herrscher waren derartige Ereignisse Routine, es gehörte zum Image, wie man heute sagen würde, sich dann und wann unters Volk zu mischen. Max I. Joseph war dafür bekannt, dass er nicht aufgesetzt leutselig war, sondern tatsächlich an den Begegnungen mit den »kleinen Leuten« interessiert war. So stand am 21.12.1817 eine vom Salinen-Ober-Inspector für würdig befundene Auswahl hiesiger Einwohner parat, um die huldvolle Aufmerksamkeit seiner Majestät zu empfangen.
Zeitgenössische Gazetten haben die Begegnung von König und Untertanen festgehalten: Einer von ihnen war ein »greisiges Männchen von etwa 112 Jahren. … Seine weiße Kappe trug er bereits dreiunddreißig, und seinen Rock fünfundfünfzig Jahre. Dieser Greis, der noch der Feldzüge Kaiser Karls VII. von Bayern sich erinnerte, war der Gegenstand, welchen jener Staatsbeamte besonders bei dem königlichen Feste der neuen Solenleitungs- Eröffnung würdig für die Aufmerksamkeit des Königs wählte«, ist unter anderem in der Passauer Zeitung »Concordia« zu lesen.
»Mit Silberhaaren, klein und mager von Gestalt, aber noch frisch und froh, ohne alle Stütze eines Stabes« habe sich dieser »Veteran des Fürstenthums« dem König genähert und diesem freimütig seine Lebensgeschichte erzählt. Als der König erfuhr, dass der alte Mann »in einer Kammer, oder deutlicher gesprochen, in einem Loche hauste; seit vielen Jahren war das einzige Fenster in derselben »zerbrochen, der Alte ließ es aber nicht ausbessern, sondern gestattete dem Sturm und Sonnenschein, dem Schneegestöber und der Frühlingsluft den ungestörten Zutritt«, habe er sofort Vorkehrungen für dessen Versorgung getroffen. Außerdem lud er Adner ein, an der nächsten Fußwaschung am Gründonnerstag in München teilzunehmen. Bei diesem alten Brauch pflegte der jeweilige bayerische Herrscher im Rahmen eines offiziellen Staatsaktes den zwölf ältesten Männern Bayerns als »Apostel« die Füße zu waschen, um damit seine Demut gegenüber den Untertanen zu zeigen.
Für Anton Adner ergeben sich durch die Bekanntschaft mit dem König nun vollkommen neue Lebensumstände. Der »Dannei«, wie Adner, von seinen Zeitgenossen genannt wurde, soll laut Überlieferung um 1705 als Sohn des Scheberlmachers Anton Adner geboren sein. Über die Umstände und den Ort seiner Geburt gibt es mehrere Varianten. Es ist nicht klar, wo genau er zur Welt gekommen ist, ob in Schönau oder Königsee, möglicherweise ist er sogar in Tirol geboren, woher sein Vater angeblich stammt.
Überhaupt basiert wohl vieles, was heute als »wahr« angenommen wird, auf Vermutungen, wie sie beim Entstehen von Legenden von einer Person und Generation zur nächsten überliefert werden. Mit der Interpretation der jeweiligen Zeit versehen, entsteht so im Laufe der Zeit eine Geschichte, von der angenommen wird, dass sie wahr sein muss, weil sie doch schon so lange erzählt wird.
Wie hoch der Wahrheitsgehalt in Adners Biographie auch immer sein mag; fest steht, dass er in seiner Rolle als Handwerker und Händler sinnbildlich ist für die Tradition der Berchtesgadener Region.
Adner wird in zeitgenössischen Berichten als »Schachtelmacher« und »Gewerbehändler« bezeichnet.
Er stellt also nicht nur hölzerne Gegenstände her, er betätigte sich auch als »fliegender Händler«: »Nachdem er früh sich dem Gewerbehandel mit Berchtesgadner Waaren zu widmen begann, trug er noch in dem Alter von hundert Jahren zu Fuß hölzerne Fabrikarbeiten und Spielzeuge aus der Heimath mit der beladenen Kräxe auf dem Rücken über die Berge nach Salzburg, der Schweiz, Tyrol, Steyermark, Oesterreich und Bayern.«
Die Herstellung dieser Kleinwaren aus Holz ist ein mühsamer Broterwerb, der im Berchtesgaden des beginnenden 19. Jahrhunderts seinen Zenit lang überschritten hat. Nicht nur aufgrund schwindender Baumbestände und der beginnenden Massenfertigung in Manufakturen größerer Städte stagniert das Kleinhandwerk; Händler beklagen, dass die Qualität der Berchtesgadener Waar mit der Konkurrenz nicht mehr mithalten könne, da es an Innovationen fehle und die Handwerker es zudem versäumt hätten, ihre Fertigkeiten dem Stand der Zeit anzupassen. Dafür waren die Produkte, zum Erstaunen vieler Händler von auswärts äußerst günstig zu erstehen: Für einen Gulden gab es 1830 zum Beispiel: 20 Grillenhäuschen, 20 Wiegen mit Kindlein und sogar 60 kleine Posthörnchen. Zum Vergleich: Pro Person mussten für Nahrungsmittel zu der Zeit etwa sechs Kreuzer pro Tag veranschlagt werden; eine fünfköpfige Familie konnte sich von einem Gulden also zwei Tage ernähren, Kosten für Pacht, Kleidung oder medizinische Versorgung nicht mit eingerechnet. Oft mussten die Handwerker ihren Verlegern auch noch Gebühren für Material zur Fertigung, zum Beispiel Farbe bezahlen.
Die meisten Kleinhandwerker waren »Söldner« oder »Lehner«, das heißt sie wohnten in Häuschen mit wenig oder gar keinem Grund, den sie landwirtschaftlich nutzen konnten; wobei die Bestellung einer größeren Fläche sowieso schwierig gewesen wäre, da die dazu benötigte Arbeitszeit für die Herstellung der Holzwaren verloren gegangen wäre.
So verwundert es nicht, dass Adner in erbärmlichsten Umständen gelebt und sich »nur kümmerlich durch Hülfe einiger Beamten und Bewohner vor dem Hungertode« gerettet hat. Der alte Mann hatte offenbar keine Verwandten, die sich seiner annahmen und ihn versorgten, wobei unter den oben geschilderten Lebensbedingungen die Versorgung jedes zusätzlichen Essers von Haus aus schwer für eine Familie zu bewältigen war.
In Zeiten fehlender Sozialsysteme waren Personen, die nicht mehr erwerbsfähig waren, auf Almosen angewiesen, die jedoch meist nur punktuell und auch nicht ausreichend gewährt wurden. Bayern hat in den letzten Lebensjahren Adners zwar als eines der ersten Länder eine umfassende Armenfürsorge gesetzlich verankert; es dauerte jedoch noch etwa zwei Generationen bis diese Hilfen in der Praxis entsprechend umgesetzt wurden.
Dank der persönlichen Initiative des Königs brauchte sich Adner aber keine Gedanken mehr über seine Versorgung machen.
Er bekam eine neue, saubere Wohnung und für Kost und Pflege sorgte ein Ehepaar namens Zechmeister.
Wie versprochen, wurde Adner im nächsten Jahr von Max I. Joseph auch zur Fußwaschung der Apostel eingeladen: »Als dieser feierliche Kirchenfesttag herannahte …, ließ Er schon früh genug den Alten von Berchtesgaden auf königliche Kosten abholen, und da der Weg von diesem Grenzgebirge bis zur Residenz ziemlich weit ist, in langsamen fünf Reisestationen in einer bequemen Chaise nach München führen. Der Gemeindevorsteher seines Ortes, in dortiger Nationaltracht angethan, begleitete den reisenden Apostel aus Fürsorge,« berichteten Tageszeitungen bayernweit über dieses denkwürdige Ereignis.
Adner muss trotz seines biblischen Alters über eine erstaunliche Energie verfügt haben, denn zur Fußwaschung ist er zu Fuß von seiner Unterkunft marschiert, »mit einer Munterkeit und Raschheit, als wenn er ein Jüngling unter den andern wäre.« Nach der Zeremonie hatte »der Greis unter den Greisen« die Ehre, Ihrer Majestät, Königin Caroline vorgestellt zu werden.
Doch damit waren der Ereignisse für den »Methusalem vom Königssee«, wie er später genannt wird, noch nicht genug und seine Kondition offenbar auch noch nicht erschöpft:
»Während seines Aufenthaltes wanderte er froh und guten Muthes durch die Straßen, sah den Wachparaden zu, und ging sogar einmal auf Einladung des Königs in das Hoftheater, wo er, das erste mal in seinem Leben ein Theater sehend, sich ganz sonderbar verwunderte.«
Auch in den folgenden Jahren ist der Greis so rüstig, dass er noch dreimal die Reise nach München antreten kann. Sein Unternehmungsgeist ist weiter ungebrochen und so steigt er sogar noch bis zur Kuppel des Frauenthurmes hinauf, wobei sich die Quellen über das Datum dieses Aufstiegs nicht einig sind: Genannt werden sowohl die Jahre 1819 wie auch 1820. Vielleicht hat Adner aber auch in beiden Jahren hintereinander dieses Meisterstück vollbracht. Die Deutsche National-Zeitung berichtet vom München- Aufenthalt im Jahr 1820: »Adner scheint durch die bessere Pflege, die ihm der König seit 3 Jahren verschafft, eher jünger als älter. Er steigt die Treppen mit Leichtigkeit, und wenn er mit alten gebrechlichen Leuten zusammentrifft, räumt er diesen seinen Sitz ein. Einen Küraß und Helm der Garde du Corps trug er ohne Beschwerde. Er hört noch entfernte Glockenuhren schlagen, und berechnete neulich in einer schlaflosen Nacht, wie viel Stunden das Jahr habe.«
Der Berchtesgadener ist inzwischen ein derartiges Kuriosum, dass sogar ausländische Medien wie die »Wiener- Moden-Zeitung und Zeitschrift für Kunst schöne Literatur und Theater« ihre Leserschaft über die Befindlichkeit des Alten informieren: »Der Greis Anton Adner von B., welcher am heurigen Gründonnerstag zum vierten Male der von Sr. Majestät dem Könige an diesem Feste stets vollzogenen Ceremonie der Fußwaschung beywohnte, dieser mit einer unverwüstlichen Lebenskraft begabte Mann, ist 116 Jahre alt, noch ganz rüstig, im vollen Besitze seiner Sinnenkräfte, genießt bei ungeschwächter Verdauung und freyer Regsamkeit des Körpers einer ununterbrochen frohen Laune und mahnte im Kreise der übrigen, anwesenden elf Alten (alle zusammen zählten 1095 Jahre) an die patriarchalische Zeit,« vermeldet das Wiener Blatt 1821. Selbst »Devotionalien « zum Andenken an den alten Mann gibt es zu kaufen: »Bey dem Kunsthändler Mühlberger bey der Hauptwache ist das Portrait des 113jährigen Anton Adner von Berchtesgaden um den äußerst billigen Preis von 12 kr zu haben«, lockt eine Anzeige in der »Münchner politischen Zeitung« im März 1818.
Ende des Jahres 1822 neigt sich das Leben des Anton Adner aber dann doch dem Ende zu: Beim täglichen Kirchgang sinkt er eines Tages unter plötzlichem Schwindel zu Boden. »Unter großer Anteilnahme wird der Alte zurück in seine Wohnung gebracht und der Arzt gerufen.« Doch der kann für den betagten Patienten nicht mehr viel tun. 21 Tage liegt Adner an Brustwassersucht leidend, im Bett. Als er sein Ende nahen fühlt, erhebt er sich noch einmal, dankt allen Anwesenden für die ihm gewährte Hilfe und betet für seinen großen Wohltäter in München, der ihm erst vor kurzem noch ein Geschenk hatte zukommen lassen. Am 15. März 1822 stirbt Adner im (vermeintlichen) Alter von 117 Jahren.
Der Eintrag im Sterbematrikel lautet: »Senex plenus hilaritate ac juncundo spiritu per 4 annos a rege Maximiliane paterne alitus est. Vir admirabilis memoriae. « (Ein Greis voll Heiterkeit und anziehendem Gemüt, der vier Jahre lang von König Maximilian väterlich unterhalten wurde. Ein Mann von bewunderungswürdigem Gedächtnis.«)
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wird der Verstorbene in seinem Heimatort beigesetzt. Max I. Joseph verfügt, dass ein Grabstein mit folgender Inschrift aufgestellt werden soll: »Ein heiteres Ende des langen Lebens, dessen größten Theil er als Trödler mit Berchtoldsgadener Waaren auf Reisen zugebracht, gewährten ihm die Wohltaten des Königs.« Der König erlebt die Fertigstellung nicht mehr; er stirbt drei Jahre nach Adner im Oktober 1825. Der neue Herrscher Ludwig I. lässt Adners letzte Ruhestätte den Anweisungen seines Vaters gemäß fertigstellen.
Den Eheleuten Zechmeister, die Adner fünf Jahre versorgten, vermacht Max I. Joseph zum Dank und zur Erinnerung einen Smaragd-Ring, und ein silbernes Messerbesteck mit königlichem Wappen. 50 Jahre nach dem Tod des alten Mannes verewigt der Maler Carl Spitzweg Adner: Das heute bekannteste Gemälde mit Adner als Motiv, das um 1875 entstanden ist, zeigt im Hintergrund eine gebirgige Landschaft, vorne ist ein Mann mit Spitzbart und Schlapphut zu sehen, der mit einer Kraxe in Form eines Kastens auf dem Rücken und einem langen Wanderstab in der rechten Hand vorsichtig auf einem quergelegten Baumstamm über eine tiefe Schlucht balanciert.
Spitzweg, der 1808 in München geboren wurde, soll Adner als Kind mit eigenen Augen gesehen haben. Dem Spitzweg-Experten Siegfried Wichmann zufolge habe Adner bei Spitzwegs Vater Simon in dessen »Spezereiengeschäft« Waren eingekauft, die er dann an die Bauern in der Heimat veräußert habe. Da Adner bei Carl Spitzwegs Geburt schon 103 Jahre alt gewesen sein müsste, ist eine Begegnung des späteren Malers mit dem Greis eher anlässlich der Fußwaschungen wahrscheinlich. Da Adner wie alle anderen »Apostel« anlässlich der Zeremonie jedes Mal neue Kleidung und Geld erhält, könnte er damit ins Geschäft der Spitzwegs gegangen sein, um davon »Mitbringsel« für zu Hause einzukaufen. Ob sich der Berchtesgadener anlässlich der Fußwaschung 1818 das erste Mal in der Landeshauptstadt aufgehalten hat oder während seiner früheren Verkaufstouren schon dort gewesen ist, berichtet die einschlägige Literatur nicht. Dort ist nur von »Touren nach Bayern« die Rede.
Zur Erinnerung: Die Fürstpropstei kam erst im Zuge von Säkularisation und den Gebietserweiterungen während der Koalition Bayerns mit Napoleon zum Königreich dazu, sodass die Bezeichnung »nach Bayern« durchaus richtig ist, da es sich für die Berchtesgadener streng genommen um »Ausland« gehandelt hat. Auch wenn das Alter von Adner mit angeblichen 117 Jahre sehr fraglich erscheint – zum Vergleich: die Altersrekordmarke von Männern liegt derzeit bei 114 Jahren – stößt seine Person fast 200 Jahre nach seinem Tod noch auf großes Interesse: Er fungiert als historische Attraktion für die Urlaubsregion Berchtesgaden, die Anekdoten über seine Begegnungen mit dem König sind so amüsant, dass sie immer noch erzählt werden und er repräsentiert auch ein Stück Zeitgeschichte. Was am Leben Anton Adners aber noch mehr fasziniert, ist wahrscheinlich der unbewusste Wunsch der Menschheit nach ewigem Leben.
Susanne Mittermaier
49/2011
Schnitzer, Schachtelmacher, Drechsler und Schäffelmacher stellten die hölzernen Produkte her, verkauften sie an Hausierer, die ihrerseits die Waren an sogenannte Verleger veräußerten, bis sie schließlich auf Märkten und Messen landeten, in späteren Zeiten auch in Ladengeschäften. Einen Teil der hergestellten Holzgegenstände vertrieben die Einheimischen jedoch in Eigenregie. Denn wer seine Ware aus dem Tal heraus trug, musste keinen Zoll dafür zahlen. Transportmittel der damaligen Zeit war für Fußgänger die Kraxe, ein Korb oder Kasten mit Riemen, der wie ein Rucksack getragen wurde.
Von den Berchtesgadenern ist bekannt, dass sie ihre Ware in besonders große Kraxen stopften und damit aus dem Tal heraus marschierten. Um die auf der Wegstrecke verbrachte Zeit noch zusätzlich zu nützen, strickten viele Händler während dem Gehen.
Im Lauf der Generationen haben Tausende von Berchtesgadenern sich ihren Lebensunterhalt auf diese Art und Weise verdient. In einer Darstellung des Kunstholzhandwerks im Salinenforstbetrieb Berchtesgaden aus dem Jahr 1859 wird die Zahl der Familien, die sich dem Herstellen hölzerner Gegenstände widmeten mit 400 angegeben. Da oft die ganze Familie samt Dienstboten in die Produktion einbezogen war, ging die Anzahl der tatsächlich in diesem Erwerbszweig tätigen Personen pro Generation in die Tausende. Für die Nachwelt präsentiert sich diese große Gruppe von Personen als gesichtslos, ihre Lebensverhältnisse finden allenfalls allgemein Erwähnung in der damaligen Literatur.
Einer dieser kleinen Handwerker sticht Anfang des 19. Jahrhunderts jedoch so aus der Masse heraus, dass sogar der König sich um ihn bemüht und der Beglückte für ein paar Jahre in in- und ausländischen Zeitungen für Schlagzeilen sorgt. Doch es sind nicht seine handwerklichen Künste, mit denen er im Mittelpunkt steht; Anton Adner, von dem hier die Rede ist, wird bewundert, ja er gerät fast zu einer Art Heiligenfigur, weil er etwas geschafft hat, das so weit jenseits aller Normen liegt, dass man angesichts seiner Biographie auch heute nur ungläubig den Kopf schütteln kann. Kein Wunder also, dass selbst der König fasziniert war: Der bayerische Herrscher Max I. Joseph war 1817 nach Berchtesgaden gekommen, um die neue Soleleitung einzuweihen und bei der Gelegenheit auf »Tuchfühlung« mit seinen Untertanen zu gehen. Für Herrscher waren derartige Ereignisse Routine, es gehörte zum Image, wie man heute sagen würde, sich dann und wann unters Volk zu mischen. Max I. Joseph war dafür bekannt, dass er nicht aufgesetzt leutselig war, sondern tatsächlich an den Begegnungen mit den »kleinen Leuten« interessiert war. So stand am 21.12.1817 eine vom Salinen-Ober-Inspector für würdig befundene Auswahl hiesiger Einwohner parat, um die huldvolle Aufmerksamkeit seiner Majestät zu empfangen.
Zeitgenössische Gazetten haben die Begegnung von König und Untertanen festgehalten: Einer von ihnen war ein »greisiges Männchen von etwa 112 Jahren. … Seine weiße Kappe trug er bereits dreiunddreißig, und seinen Rock fünfundfünfzig Jahre. Dieser Greis, der noch der Feldzüge Kaiser Karls VII. von Bayern sich erinnerte, war der Gegenstand, welchen jener Staatsbeamte besonders bei dem königlichen Feste der neuen Solenleitungs- Eröffnung würdig für die Aufmerksamkeit des Königs wählte«, ist unter anderem in der Passauer Zeitung »Concordia« zu lesen.
»Mit Silberhaaren, klein und mager von Gestalt, aber noch frisch und froh, ohne alle Stütze eines Stabes« habe sich dieser »Veteran des Fürstenthums« dem König genähert und diesem freimütig seine Lebensgeschichte erzählt. Als der König erfuhr, dass der alte Mann »in einer Kammer, oder deutlicher gesprochen, in einem Loche hauste; seit vielen Jahren war das einzige Fenster in derselben »zerbrochen, der Alte ließ es aber nicht ausbessern, sondern gestattete dem Sturm und Sonnenschein, dem Schneegestöber und der Frühlingsluft den ungestörten Zutritt«, habe er sofort Vorkehrungen für dessen Versorgung getroffen. Außerdem lud er Adner ein, an der nächsten Fußwaschung am Gründonnerstag in München teilzunehmen. Bei diesem alten Brauch pflegte der jeweilige bayerische Herrscher im Rahmen eines offiziellen Staatsaktes den zwölf ältesten Männern Bayerns als »Apostel« die Füße zu waschen, um damit seine Demut gegenüber den Untertanen zu zeigen.
Für Anton Adner ergeben sich durch die Bekanntschaft mit dem König nun vollkommen neue Lebensumstände. Der »Dannei«, wie Adner, von seinen Zeitgenossen genannt wurde, soll laut Überlieferung um 1705 als Sohn des Scheberlmachers Anton Adner geboren sein. Über die Umstände und den Ort seiner Geburt gibt es mehrere Varianten. Es ist nicht klar, wo genau er zur Welt gekommen ist, ob in Schönau oder Königsee, möglicherweise ist er sogar in Tirol geboren, woher sein Vater angeblich stammt.
Überhaupt basiert wohl vieles, was heute als »wahr« angenommen wird, auf Vermutungen, wie sie beim Entstehen von Legenden von einer Person und Generation zur nächsten überliefert werden. Mit der Interpretation der jeweiligen Zeit versehen, entsteht so im Laufe der Zeit eine Geschichte, von der angenommen wird, dass sie wahr sein muss, weil sie doch schon so lange erzählt wird.
Wie hoch der Wahrheitsgehalt in Adners Biographie auch immer sein mag; fest steht, dass er in seiner Rolle als Handwerker und Händler sinnbildlich ist für die Tradition der Berchtesgadener Region.
Adner wird in zeitgenössischen Berichten als »Schachtelmacher« und »Gewerbehändler« bezeichnet.
Er stellt also nicht nur hölzerne Gegenstände her, er betätigte sich auch als »fliegender Händler«: »Nachdem er früh sich dem Gewerbehandel mit Berchtesgadner Waaren zu widmen begann, trug er noch in dem Alter von hundert Jahren zu Fuß hölzerne Fabrikarbeiten und Spielzeuge aus der Heimath mit der beladenen Kräxe auf dem Rücken über die Berge nach Salzburg, der Schweiz, Tyrol, Steyermark, Oesterreich und Bayern.«
Die Herstellung dieser Kleinwaren aus Holz ist ein mühsamer Broterwerb, der im Berchtesgaden des beginnenden 19. Jahrhunderts seinen Zenit lang überschritten hat. Nicht nur aufgrund schwindender Baumbestände und der beginnenden Massenfertigung in Manufakturen größerer Städte stagniert das Kleinhandwerk; Händler beklagen, dass die Qualität der Berchtesgadener Waar mit der Konkurrenz nicht mehr mithalten könne, da es an Innovationen fehle und die Handwerker es zudem versäumt hätten, ihre Fertigkeiten dem Stand der Zeit anzupassen. Dafür waren die Produkte, zum Erstaunen vieler Händler von auswärts äußerst günstig zu erstehen: Für einen Gulden gab es 1830 zum Beispiel: 20 Grillenhäuschen, 20 Wiegen mit Kindlein und sogar 60 kleine Posthörnchen. Zum Vergleich: Pro Person mussten für Nahrungsmittel zu der Zeit etwa sechs Kreuzer pro Tag veranschlagt werden; eine fünfköpfige Familie konnte sich von einem Gulden also zwei Tage ernähren, Kosten für Pacht, Kleidung oder medizinische Versorgung nicht mit eingerechnet. Oft mussten die Handwerker ihren Verlegern auch noch Gebühren für Material zur Fertigung, zum Beispiel Farbe bezahlen.
Die meisten Kleinhandwerker waren »Söldner« oder »Lehner«, das heißt sie wohnten in Häuschen mit wenig oder gar keinem Grund, den sie landwirtschaftlich nutzen konnten; wobei die Bestellung einer größeren Fläche sowieso schwierig gewesen wäre, da die dazu benötigte Arbeitszeit für die Herstellung der Holzwaren verloren gegangen wäre.
So verwundert es nicht, dass Adner in erbärmlichsten Umständen gelebt und sich »nur kümmerlich durch Hülfe einiger Beamten und Bewohner vor dem Hungertode« gerettet hat. Der alte Mann hatte offenbar keine Verwandten, die sich seiner annahmen und ihn versorgten, wobei unter den oben geschilderten Lebensbedingungen die Versorgung jedes zusätzlichen Essers von Haus aus schwer für eine Familie zu bewältigen war.
In Zeiten fehlender Sozialsysteme waren Personen, die nicht mehr erwerbsfähig waren, auf Almosen angewiesen, die jedoch meist nur punktuell und auch nicht ausreichend gewährt wurden. Bayern hat in den letzten Lebensjahren Adners zwar als eines der ersten Länder eine umfassende Armenfürsorge gesetzlich verankert; es dauerte jedoch noch etwa zwei Generationen bis diese Hilfen in der Praxis entsprechend umgesetzt wurden.
Dank der persönlichen Initiative des Königs brauchte sich Adner aber keine Gedanken mehr über seine Versorgung machen.
Er bekam eine neue, saubere Wohnung und für Kost und Pflege sorgte ein Ehepaar namens Zechmeister.
Wie versprochen, wurde Adner im nächsten Jahr von Max I. Joseph auch zur Fußwaschung der Apostel eingeladen: »Als dieser feierliche Kirchenfesttag herannahte …, ließ Er schon früh genug den Alten von Berchtesgaden auf königliche Kosten abholen, und da der Weg von diesem Grenzgebirge bis zur Residenz ziemlich weit ist, in langsamen fünf Reisestationen in einer bequemen Chaise nach München führen. Der Gemeindevorsteher seines Ortes, in dortiger Nationaltracht angethan, begleitete den reisenden Apostel aus Fürsorge,« berichteten Tageszeitungen bayernweit über dieses denkwürdige Ereignis.
Adner muss trotz seines biblischen Alters über eine erstaunliche Energie verfügt haben, denn zur Fußwaschung ist er zu Fuß von seiner Unterkunft marschiert, »mit einer Munterkeit und Raschheit, als wenn er ein Jüngling unter den andern wäre.« Nach der Zeremonie hatte »der Greis unter den Greisen« die Ehre, Ihrer Majestät, Königin Caroline vorgestellt zu werden.
Doch damit waren der Ereignisse für den »Methusalem vom Königssee«, wie er später genannt wird, noch nicht genug und seine Kondition offenbar auch noch nicht erschöpft:
»Während seines Aufenthaltes wanderte er froh und guten Muthes durch die Straßen, sah den Wachparaden zu, und ging sogar einmal auf Einladung des Königs in das Hoftheater, wo er, das erste mal in seinem Leben ein Theater sehend, sich ganz sonderbar verwunderte.«
Auch in den folgenden Jahren ist der Greis so rüstig, dass er noch dreimal die Reise nach München antreten kann. Sein Unternehmungsgeist ist weiter ungebrochen und so steigt er sogar noch bis zur Kuppel des Frauenthurmes hinauf, wobei sich die Quellen über das Datum dieses Aufstiegs nicht einig sind: Genannt werden sowohl die Jahre 1819 wie auch 1820. Vielleicht hat Adner aber auch in beiden Jahren hintereinander dieses Meisterstück vollbracht. Die Deutsche National-Zeitung berichtet vom München- Aufenthalt im Jahr 1820: »Adner scheint durch die bessere Pflege, die ihm der König seit 3 Jahren verschafft, eher jünger als älter. Er steigt die Treppen mit Leichtigkeit, und wenn er mit alten gebrechlichen Leuten zusammentrifft, räumt er diesen seinen Sitz ein. Einen Küraß und Helm der Garde du Corps trug er ohne Beschwerde. Er hört noch entfernte Glockenuhren schlagen, und berechnete neulich in einer schlaflosen Nacht, wie viel Stunden das Jahr habe.«
Der Berchtesgadener ist inzwischen ein derartiges Kuriosum, dass sogar ausländische Medien wie die »Wiener- Moden-Zeitung und Zeitschrift für Kunst schöne Literatur und Theater« ihre Leserschaft über die Befindlichkeit des Alten informieren: »Der Greis Anton Adner von B., welcher am heurigen Gründonnerstag zum vierten Male der von Sr. Majestät dem Könige an diesem Feste stets vollzogenen Ceremonie der Fußwaschung beywohnte, dieser mit einer unverwüstlichen Lebenskraft begabte Mann, ist 116 Jahre alt, noch ganz rüstig, im vollen Besitze seiner Sinnenkräfte, genießt bei ungeschwächter Verdauung und freyer Regsamkeit des Körpers einer ununterbrochen frohen Laune und mahnte im Kreise der übrigen, anwesenden elf Alten (alle zusammen zählten 1095 Jahre) an die patriarchalische Zeit,« vermeldet das Wiener Blatt 1821. Selbst »Devotionalien « zum Andenken an den alten Mann gibt es zu kaufen: »Bey dem Kunsthändler Mühlberger bey der Hauptwache ist das Portrait des 113jährigen Anton Adner von Berchtesgaden um den äußerst billigen Preis von 12 kr zu haben«, lockt eine Anzeige in der »Münchner politischen Zeitung« im März 1818.
Ende des Jahres 1822 neigt sich das Leben des Anton Adner aber dann doch dem Ende zu: Beim täglichen Kirchgang sinkt er eines Tages unter plötzlichem Schwindel zu Boden. »Unter großer Anteilnahme wird der Alte zurück in seine Wohnung gebracht und der Arzt gerufen.« Doch der kann für den betagten Patienten nicht mehr viel tun. 21 Tage liegt Adner an Brustwassersucht leidend, im Bett. Als er sein Ende nahen fühlt, erhebt er sich noch einmal, dankt allen Anwesenden für die ihm gewährte Hilfe und betet für seinen großen Wohltäter in München, der ihm erst vor kurzem noch ein Geschenk hatte zukommen lassen. Am 15. März 1822 stirbt Adner im (vermeintlichen) Alter von 117 Jahren.
Der Eintrag im Sterbematrikel lautet: »Senex plenus hilaritate ac juncundo spiritu per 4 annos a rege Maximiliane paterne alitus est. Vir admirabilis memoriae. « (Ein Greis voll Heiterkeit und anziehendem Gemüt, der vier Jahre lang von König Maximilian väterlich unterhalten wurde. Ein Mann von bewunderungswürdigem Gedächtnis.«)
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wird der Verstorbene in seinem Heimatort beigesetzt. Max I. Joseph verfügt, dass ein Grabstein mit folgender Inschrift aufgestellt werden soll: »Ein heiteres Ende des langen Lebens, dessen größten Theil er als Trödler mit Berchtoldsgadener Waaren auf Reisen zugebracht, gewährten ihm die Wohltaten des Königs.« Der König erlebt die Fertigstellung nicht mehr; er stirbt drei Jahre nach Adner im Oktober 1825. Der neue Herrscher Ludwig I. lässt Adners letzte Ruhestätte den Anweisungen seines Vaters gemäß fertigstellen.
Den Eheleuten Zechmeister, die Adner fünf Jahre versorgten, vermacht Max I. Joseph zum Dank und zur Erinnerung einen Smaragd-Ring, und ein silbernes Messerbesteck mit königlichem Wappen. 50 Jahre nach dem Tod des alten Mannes verewigt der Maler Carl Spitzweg Adner: Das heute bekannteste Gemälde mit Adner als Motiv, das um 1875 entstanden ist, zeigt im Hintergrund eine gebirgige Landschaft, vorne ist ein Mann mit Spitzbart und Schlapphut zu sehen, der mit einer Kraxe in Form eines Kastens auf dem Rücken und einem langen Wanderstab in der rechten Hand vorsichtig auf einem quergelegten Baumstamm über eine tiefe Schlucht balanciert.
Spitzweg, der 1808 in München geboren wurde, soll Adner als Kind mit eigenen Augen gesehen haben. Dem Spitzweg-Experten Siegfried Wichmann zufolge habe Adner bei Spitzwegs Vater Simon in dessen »Spezereiengeschäft« Waren eingekauft, die er dann an die Bauern in der Heimat veräußert habe. Da Adner bei Carl Spitzwegs Geburt schon 103 Jahre alt gewesen sein müsste, ist eine Begegnung des späteren Malers mit dem Greis eher anlässlich der Fußwaschungen wahrscheinlich. Da Adner wie alle anderen »Apostel« anlässlich der Zeremonie jedes Mal neue Kleidung und Geld erhält, könnte er damit ins Geschäft der Spitzwegs gegangen sein, um davon »Mitbringsel« für zu Hause einzukaufen. Ob sich der Berchtesgadener anlässlich der Fußwaschung 1818 das erste Mal in der Landeshauptstadt aufgehalten hat oder während seiner früheren Verkaufstouren schon dort gewesen ist, berichtet die einschlägige Literatur nicht. Dort ist nur von »Touren nach Bayern« die Rede.
Zur Erinnerung: Die Fürstpropstei kam erst im Zuge von Säkularisation und den Gebietserweiterungen während der Koalition Bayerns mit Napoleon zum Königreich dazu, sodass die Bezeichnung »nach Bayern« durchaus richtig ist, da es sich für die Berchtesgadener streng genommen um »Ausland« gehandelt hat. Auch wenn das Alter von Adner mit angeblichen 117 Jahre sehr fraglich erscheint – zum Vergleich: die Altersrekordmarke von Männern liegt derzeit bei 114 Jahren – stößt seine Person fast 200 Jahre nach seinem Tod noch auf großes Interesse: Er fungiert als historische Attraktion für die Urlaubsregion Berchtesgaden, die Anekdoten über seine Begegnungen mit dem König sind so amüsant, dass sie immer noch erzählt werden und er repräsentiert auch ein Stück Zeitgeschichte. Was am Leben Anton Adners aber noch mehr fasziniert, ist wahrscheinlich der unbewusste Wunsch der Menschheit nach ewigem Leben.
Susanne Mittermaier
49/2011