Lichterglanz am Goldenen Dachl
Die Christkindlmärkte in Innsbruck
»Vom Himmel hoch, da komm' ich her«, brummt der Nikolaus, wenn er zusammen mit einer Engelsschar von der St.-Nikolaus-Kirche zum Domplatz durch die weihnachtlich geschmückte Altstadt Innsbrucks zieht. Nicht nur Kinder, sondern auch viele Erwachsene freuen sich Jahr für Jahr auf den Nikolaus-Zug und die Christkindlmärkte der Stadt. Weil die mittelalterlichen Gassen mit ihren Laubengängen und Erkern dafür einen prächtigen Rahmen bieten, kommen dann auch viele Besucher in die Tiroler Landeshauptstadt.
Dabei lernen sie unter Umständen einen finsteren Gesellen kennen, der den Nikolaus begleitet: den Krampus. Er ist heidnischen Ursprungs. »In ganz Tirol gibt es im Dezember sogar Krampusläufe«, sagt die Stadtführerin Monika Frenzel. »Die Vorbereitungen beginnen lange vorher mit dem Herstellen von Kostümen und Masken. Manche behängen sich mit zotteligen Fellen und klirrenden Ketten, andere setzen sich Hörner auf.«
Am morgigen Sonntag, 18. November öffnet in diesem Jahr der Christkindlmarkt in Innsbrucks Altstadt seine Pforten. Direkt neben dem Wahrzeichen der Stadt - dem Goldenen Dachl - steht der große Weihnachtsbaum. In den liebevoll gestalteten Marktbuden gibt es Weihnachtsschmuck, Tiroler Kunsthandwerk, Kerzen oder auch Gebäck. Rauch von gerösteten Maroni steigt in den Himmel. Überall duftet es nach Zimt, Anis und Nelken – und nach den »Kiachl« genannten Krapfen.
»Über all diese Leckereien sollten Sie das Turmblasen vom Goldenen Dachl nicht verpassen,« rät Monika Frenzel. Jeden Abend um 17.30 Uhr spielen die Turmbläser auf dem Balkon des mit 2657 vergoldeten Kupferplatten bedeckten Erkers. Er war ursprünglich die kaiserliche Loge bei Turnieren.
Kinderaugen leuchten, wenn es in die nur wenige Schritte entfernte »Märchenwelt« geht: Von den Fenstern der Häuser in der Kiebach- und der Seilergasse sowie des Köhleplatzes schauen Figuren aus bekannten Märchen herunter. In der Riesengasse sind – der Name verrät es – Riesen aus der Sagenwelt Tirols zu bestaunen.
Wie in jedem Jahr gibt es auch dieses Mal wieder einen »lebendigen Adventskalender« mit Tiroler Brauchtum und Volksmusik – auf dem Theaterwagen bei der Otto-Burg in der Herzog-Friedrich-Straße. Bis zum 27. Dezember hat der Altstadt-Christkindlmarkt täglich geöffnet. Lediglich am ersten Weihnachtsfeiertag bleibt er geschlossen.
Sogar bis zum 6. Januar 2008 bleiben die festlichen Buden in der Maria-Theresien-Straße stehen, Innsbrucks wichtigster Einkaufsmeile. Dafür beginnt der Marktbetrieb dort ein paar Tage später als in der Altstadt: am 23. November. Bereits am heutigen Samstag geht es auf dem Marktplatz los – letzter Christkindlmarkt-Tag ist der 23. Dezember.
Wer von der Maria-Theresien-Straße in Richtung der Annasäule blickt, schaut zugleich auf die Nordkette. Fast zum Greifen nah scheinen die Berge. Vom Stadtzentrum dauert es mit der neuen Bergbahn, die Anfang Dezember ihren Betrieb aufnimmt, nur noch 25 Minuten bis auf das 2300 Meter hoch gelegene Gebiet. Endstation ist Hungerburg, wo bis zum Tag vor dem Heiligen Abend ein »Panoramamarkt« geöffnet hat.
Nicht nur auf Innsbrucks vier Christkindlmärkten herrscht weihnachtliches Flair: Im Dom zu St. Jakob geht eine Reihe von stimmungsvollen Adventskonzerte über die Bühne. Weihnachtlich geschmückt ist auch die Hofkirche, die das marmorne Grabmal von Kaiser Maximilian beherbergt. Überlebensgroße Bronzestatuen, die die Verwandtschaft des Kaisers darstellen, flankieren das Hochgrab.
Unvollständig wäre ein Besuch der vorweihnachtlichen Tiroler Landeshauptstadt nach Worten von Stadtführerin Monika Frenzel aber auch ohne das »Krippeleschauen«. Mehr als 40 Krippen aus Holz, Wachs und Papier vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart sind im Volkskunstmuseum zu sehen.
Informationen: Innsbruck Tourismus, Burggraben 3, A-6021 Innsbruck (Tel. von Deutschland: 0043/512/598 50, Internet: www.innsbruck.info).
Detlef Berg
46/2007
Dabei lernen sie unter Umständen einen finsteren Gesellen kennen, der den Nikolaus begleitet: den Krampus. Er ist heidnischen Ursprungs. »In ganz Tirol gibt es im Dezember sogar Krampusläufe«, sagt die Stadtführerin Monika Frenzel. »Die Vorbereitungen beginnen lange vorher mit dem Herstellen von Kostümen und Masken. Manche behängen sich mit zotteligen Fellen und klirrenden Ketten, andere setzen sich Hörner auf.«
Am morgigen Sonntag, 18. November öffnet in diesem Jahr der Christkindlmarkt in Innsbrucks Altstadt seine Pforten. Direkt neben dem Wahrzeichen der Stadt - dem Goldenen Dachl - steht der große Weihnachtsbaum. In den liebevoll gestalteten Marktbuden gibt es Weihnachtsschmuck, Tiroler Kunsthandwerk, Kerzen oder auch Gebäck. Rauch von gerösteten Maroni steigt in den Himmel. Überall duftet es nach Zimt, Anis und Nelken – und nach den »Kiachl« genannten Krapfen.
»Über all diese Leckereien sollten Sie das Turmblasen vom Goldenen Dachl nicht verpassen,« rät Monika Frenzel. Jeden Abend um 17.30 Uhr spielen die Turmbläser auf dem Balkon des mit 2657 vergoldeten Kupferplatten bedeckten Erkers. Er war ursprünglich die kaiserliche Loge bei Turnieren.
Kinderaugen leuchten, wenn es in die nur wenige Schritte entfernte »Märchenwelt« geht: Von den Fenstern der Häuser in der Kiebach- und der Seilergasse sowie des Köhleplatzes schauen Figuren aus bekannten Märchen herunter. In der Riesengasse sind – der Name verrät es – Riesen aus der Sagenwelt Tirols zu bestaunen.
Wie in jedem Jahr gibt es auch dieses Mal wieder einen »lebendigen Adventskalender« mit Tiroler Brauchtum und Volksmusik – auf dem Theaterwagen bei der Otto-Burg in der Herzog-Friedrich-Straße. Bis zum 27. Dezember hat der Altstadt-Christkindlmarkt täglich geöffnet. Lediglich am ersten Weihnachtsfeiertag bleibt er geschlossen.
Sogar bis zum 6. Januar 2008 bleiben die festlichen Buden in der Maria-Theresien-Straße stehen, Innsbrucks wichtigster Einkaufsmeile. Dafür beginnt der Marktbetrieb dort ein paar Tage später als in der Altstadt: am 23. November. Bereits am heutigen Samstag geht es auf dem Marktplatz los – letzter Christkindlmarkt-Tag ist der 23. Dezember.
Wer von der Maria-Theresien-Straße in Richtung der Annasäule blickt, schaut zugleich auf die Nordkette. Fast zum Greifen nah scheinen die Berge. Vom Stadtzentrum dauert es mit der neuen Bergbahn, die Anfang Dezember ihren Betrieb aufnimmt, nur noch 25 Minuten bis auf das 2300 Meter hoch gelegene Gebiet. Endstation ist Hungerburg, wo bis zum Tag vor dem Heiligen Abend ein »Panoramamarkt« geöffnet hat.
Nicht nur auf Innsbrucks vier Christkindlmärkten herrscht weihnachtliches Flair: Im Dom zu St. Jakob geht eine Reihe von stimmungsvollen Adventskonzerte über die Bühne. Weihnachtlich geschmückt ist auch die Hofkirche, die das marmorne Grabmal von Kaiser Maximilian beherbergt. Überlebensgroße Bronzestatuen, die die Verwandtschaft des Kaisers darstellen, flankieren das Hochgrab.
Unvollständig wäre ein Besuch der vorweihnachtlichen Tiroler Landeshauptstadt nach Worten von Stadtführerin Monika Frenzel aber auch ohne das »Krippeleschauen«. Mehr als 40 Krippen aus Holz, Wachs und Papier vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart sind im Volkskunstmuseum zu sehen.
Informationen: Innsbruck Tourismus, Burggraben 3, A-6021 Innsbruck (Tel. von Deutschland: 0043/512/598 50, Internet: www.innsbruck.info).
Detlef Berg
46/2007