Jahrgang 2013 Nummer 28

Hl. Eugenius, Bischof

Aus dem Buch: »Illustrierte Heiligen-Legende für Schule und Haus«, erschienen im Jahre 1890

Eugenius (= edelgesinnt) war ein Bürger zu Carthago in Afrika und wegen seines Glaubensmutes, seines Eifers und seiner Klugheit allgemein verehrt. Im Jahre 480 wurde der Bischof von Carthago. Er gewann sogar die Hochschätzung der Arianer und bekehrte viele zum heiligen Glauben. Darüber ergrimmten die fanatischen Arianer und der König Hunnerich selbst – und dieser verfolgte nun die Katholiken. Bei 500 Priestern und 5000 Gläubige wurden verbannt. Bischof Eugenius entging noch dieser ersten Verfolgung. Später reichten die katholischen Bischöfe beim Könige ihr Glaubensbekenntnis ein, welches Eugenius abgefasst hatte. Hunnerich antwortete damit, dass er die Katholiken als Ketzer erklärte und befahl, es sollten ihnen alle Kirchen genommen, die Schulen geschlossen, die Bewohner der Klöster vertrieben werden... Nach Korsika wurden 42 und in die afrikanischen Wüsten 302 Bischöfe in die Verbannung geschickt. Unter diesen war auch der heilige Eugenius. Er wurde einem arianischen Bischofe übergeben, der seine Freude daran hatte, den Heiligen zu quälen. Mit Geduld ertrug er alles und fügte noch freiwillige Abtötungen hinzu. Auch verderbliche Arzneimittel musste er nehmen und dennoch erholte er sich von einer Krankheit. Eugenius wurde vom König Guntamund zurückberufen. Er bemühte sich, auch den anderen Bischöfen die Rückkehr zu ermöglichen. Die Arianer brachten aber den König Thrasamund dazu, dass er den Heiligen nach Frankreich verbannte, wo er zu Alby den 13. Juli 505 im Rufe der Heiligen starb.

Lehre. Zu einem Hirtenbriefe schrieb der heilige Eugenius: »Ich bitte euch unter vielen Tränen und beschwöre euch bei dem Andenken an das einstige, fürchterliche Weltgericht, wozu der Herr Jesus wiederkommen wird, dass er im Bekenntnisse des katholischen Glaubens verharret. Bewahret in euch die Gnade der heiligen Taufe ... Wehe denen, die sich zu den Irrgläubigen und Feinden Jesu wenden.«

Gebet. Gewähre uns, o Herr, auf die Fürbitte deines hl. Bischofes Eugenius die Gnade, dass wir nach seinem Beispiel dich als unseren Gott und Erlöser standhaft bekennen und lieben. Amen.

 

Die Texte unserer „Heiligen-Legende“ stammen alle (wie im Titel angegeben) aus dem Jahr 1890 und geben die Ansichten der damaligen Zeit wieder. Oftmals wurden damals Beschuldigungen gegen Juden oder andere Glaubensgruppen erhoben, die nach heutiger wissenschaftlicher Erkenntnis nicht haltbar sind. Wir möchten daher klar stellen, dass die Texte unter diesen Gegebenheiten zu sehen sind und weisen darauf hin, dass mit der Veröffentlichung dieser Originaltexte keineswegs volksverhetzende Propaganda unsererseits betrieben werden soll.

 

28/2013