Jahrgang 2014 Nummer 50

Historische Weihnachtsausstellung im Café Glockenspiel

Medienunternehmer Kloiber erfüllt seiner Frau einen Traum

Die Weihnachtsausstellung wurde am 6. Dezember eröffnet.
Ursula Kloiber mit einer speziellen Weihnachtszeitung aus dem Jahr 1900, wie alle anderen Exponate hat sie auch diese auf einem Flohmarkt entdeckt.
Die Salzburger Weihnachtsausstellung widmet sich auch praktischen Bräuchen rund um die Festtage, wie zum Beispiel dem Backen. Ein entsprechendes Modell zeigt eine Lebkuchenbäckerei aus dem Jahr 1900 in Nürnberg.
Neben historischen Adventskalendern und Weihnachtsmännern hat Frau Kloiber vor allem Christbaumschmuck gesammelt, wie hier zum Beispiel Christbaumschmuck, aus Watte gedreht, aus dem Jahr 1900 aus Thüringen.

Historische Christbaumkugeln in verschiedensten Formen, Farben und Verzierungen, Weihnachtspyramiden, Räuchermännchen und hunderte Weihnachtsutensilien mehr zeigt die Dauerausstellung »Weihnachtszeit – Feste zwischen Advent und Neujahr in Süddeutschland und Österreich zwischen 1840 und 1940« im ehemaligen Café Glockenspiel in Salzburg. Ursula Kloiber hat 40 Jahre lang auf Flohmärkten alles rund um Weihnachten gesammelt. »Begonnen hat meine Leidenschaft mit dem vererbten Christbaumschmuck meiner Großmutter aus der Steiermark«, so Kloiber. Ihr Mann, Medienunternehmer Herbert Kloiber, hat ihr dann mit dem Café Glockenspiel am Mozartplatz ein Haus gekauft, »wo ich zumindest die schönsten Stücke meiner Sammlung zeigen kann«. Die Ausstellung ist seit dem Nikolaustag geöffnet, neben den Exponaten im ersten Stock ist im Erdgeschoß ein Souvenirladen eingerichtet, in dem es neben exquisitem Weihnachtsschmuck auch Kugeln mit aufgedrucktem Mozart oder Sissi zu kaufen gibt.

Tausende Einzelstücke hat Ursula Kloiber in den vergangenen 40 Jahren gesammelt. »Ich kenne jeden Flohmarkt und jeden Antiquitätenhändler zwischen Würzburg und Wien«, schmunzelt die leidenschaftliche Sammlerin, die ihre Stücke schon einmal im Jahr 2000 im Bayerischen Nationalmuseum ausgestellt hatte. Seitdem lagerten Kugeln, Weihnachtsmänner & Co. wieder verpackt in zahlreichen Schachteln. Dabei habe sie immer nur günstige Waren gekauft. »Die teuren Exponate hat mir meistens mein Mann geschenkt«. Ihr Mann, Filmrechtehändler und Medienunternehmer Herbert Kloiber, war es auch, der 2012 das ehemalige Café Glockenspiel kaufte und seiner Frau für die Ausstellung schenkte. Welchen Wert die Ausstellungsstücke haben, will Ursula Kloiber nicht sagen, »es sind ideelle Werte«.

Kitschige Christbaumkugeln im Shop

Nach dem Rundgang durch die rund 500 Quadratmeter große, kunsthistorische Weihnachtssammlung können die Besucher im Shop aber auch aktuellen Christbaumschmuck kaufen; für 40 Euro zum Beispiel Kugeln mit einem Aufdruck von Mozart oder Sissi. Für das angeschlossene, kleine Café laufen noch die Verhandlungen mit einem Pächter, es soll im Frühjahr eröffnet werden und dann auch wieder einen Gastgartenbetrieb am Mozartplatz führen.

Der Eintritt in die Ausstellung kostet 6 Euro, die Öffnungszeiten sind etwas verwirrend, bis 11. Januar ist das Weihnachtsmuseum täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, anschließend jeweils vier Tage in der Woche. Von Februar bis Mitte März ist die Ausstellung geschlossen.

Vom Traditionscafé zur Weihnachtsausstellung

Bis zum Jahr 2005 war das Café Glockenspiel mit Blick auf den Mozartplatz eines der traditionellen Kaffeehäuser in der Innenstadt. Gegründet wurde es 1925 von Franz Woisetschläger, der lange Jahre Oberkellner im Café Tomaselli war. 1955 und 1979 wurde es renoviert, 2005 allerdings geschlossen und vom Eigentümer des Gebäudes, einer Versicherungsgruppe, an den Besitzer des Catering- Unternehmens »Do & Co« vermietet. Der machte aus dem Haus nach Wiener Vorbild das »Café Demel«, hat es aber im März 2012 wieder geschlossen. Im Herbst 2012 kaufte der Münchner Medienunternehmer Herbert Kloiber das Gebäude.


Michael Hudelist

 

50/2014