Heiliger Zeno, Bischof
Aus dem Buch: »Illustrierte Heiligen-Legende für Schule und Haus«, erschienen im Jahre 1890

Zeno (= belebend), bei Verona in Italien geboren, widmete sich von Kindheit an dem Dienste Gottes. Als er 362 von der Pilgerreise nach Palästina zurückkehrte, wurde er zum Bischof von Verona erwählt. Er befestigte die Gläubigen in der Liebe zu Christus und unterstützte sein Wort durch Wissenschaft und Frömmigkeit. Allen war der Heilige zugänglich; er war voll Sanftmut und Liebe. Auch Juden und Ungläubige wohnten seinen begeisterten Predigten bei. So gelang es ihm, seine Diözese vom Heidentum und Irrglauben fast ganz zu reinigen. Durch Geldsendungen wirkte der Heilige auch in die Ferne, indem er auswärtige Missionen unterstützte und viele Gefangene loskaufte. In Verona verschwanden beinahe alle Armen; und so sehr munterte der heilige Bischof die Einwohner zur Arbeitsamkeit und Sparsamkeit auf, dass jeder durch Testament über einiges Vermögen verfügen konnte. Der heilige Zeno erbaute auch eine große Kirche. Der Heilige starb am 11. April 380 und wurde in der von ihm erbauten Kirche beigesetzt. Sein Festtag ist der 12. April. Die Angelrute an dem Bischofsstabe und der silberne Fisch auf dem Bilde sinnbilden die vom Heiligen bewirkten Belehrungen. Der heilige Zeno verfasste vortreffliche Schriften und ist Schutzpatron gegen Wassergefahren. Die Kirchen in St. Zeno bei Bad Reichenhall und in Isen sind ihm geweiht. Von einigen wird der Heilige auch Martyrer benannt.
Lehre des heiligen Zeno. »O Geduld! Du bist die Stütze der Jungfrauen, der Hafen der Witwen und der Stab der Eheleute, das Band der Freundschaft, der Trost, die Freude und oft die Freiheit der Sklaven. Durch dich finden die Armen die wahre Glückseligkeit in ihrem Stande; durch dich haben sich die Propheten in der Jugend vervollkommnet, und die Apostel mit Jesus vereinigt. Du bist die Krone und Mutter
Die Texte unserer „Heiligen-Legende“ stammen alle (wie im Titel angegeben) aus dem Jahr 1890 und geben die Ansichten der damaligen Zeit wieder. Oftmals wurden damals Beschuldigungen gegen Juden oder andere Glaubensgruppen erhoben, die nach heutiger wissenschaftlicher Erkenntnis nicht haltbar sind. Wir möchten daher klar stellen, dass die Texte unter diesen Gegebenheiten zu sehen sind und weisen darauf hin, dass mit der Veröffentlichung dieser Originaltexte keineswegs volksverhetzende Propaganda unsererseits betrieben werden soll.
15/2014