Jahrgang 2013 Nummer 41

Heiliger Maximilian, Bischof und Martyrer

Aus dem Buch: »Illustrierte Heiligen-Legende für Schule und Haus«, erschienen im Jahre 1890

Maximilian (= herzgewinnend) hatte reiche, adelige und fromme Eltern zu Cilly in der Steiermark. Er war voll herrlicher Geistesanlagen und wurde zur Ausbildung einem Priester anvertraut. Er nahm an Kenntnissen und Frömmigkeit zu und machte den Eltern groß Freude. Doch die Eltern starben. Der 19-jährige Jüngling war der Erbe ihres großen Vermögens. Sogleich gab Maximilian allen Sklaven die Freiheit und verteilte seinen ganzen Reichtum an die Armen. Entschlossen Missionär zu werden, ging er nach Rom. Der heilige Papst Sixtus II. nahm ihn liebevoll auf, erteilte ihm die bischöfliche Weihe und sendete ihn als Glaubenspriester nach Ungarn. Lorch und Umgegend wurden nun der Hauptschauplatz seiner apostolischen Tätigkeit. Der heilige Bischof predigte auch an anderen Orten das Evangelium. Nach 20 Jahren wollte der Heilige in der Heimat den katholischen Glauben verkünden. Dort wütete aber der römische Statthalter gegen die Christen und hatte schon manche zum Abfalle vom Glauben gebracht. Der heilige Bischof hielt ihm freimütig seine Gottlosigkeit vor, aber ohne günstigen Erfolg. Weil der Heilige das Götzenopfer verweigerte, so ließ ihn der Statthalter enthaupten am 12. Oktober 283. Die Reliquien des Heiligen kamen nach mehreren Wanderungen nach Passau.

Lehre. Der heilige Maximilian hatte den wahren Seeleneifer, worüber der selige Albert der Große sagt: »Der wahre und vollkommene Seeleneifer besteht darin, dass man durch heilige Betrachtungen, durch Flehen, Machen und Fasten, durch das Bekenntnis des Glaubens, durch Räte und Unterweisungen für das Heil der Seelen arbeitet.« Vor allem sorge, o Christ! für deine eigene Seele.

Gebet. Wir bitten dich, o Gott! erhalte und vermehre den heiligen Glauben, welcher von den apostolischen Männern verkündet, durch Wunder bekräftigt, durch das Blut deiner heiligen Martyrer besiegelt, durch den Eifer unserer Voreltern befestigt und durch eine so große Zahl von Zeugen bestätigt worden ist. Amen.

 

Die Texte unserer „Heiligen-Legende“ stammen alle (wie im Titel angegeben) aus dem Jahr 1890 und geben die Ansichten der damaligen Zeit wieder. Oftmals wurden damals Beschuldigungen gegen Juden oder andere Glaubensgruppen erhoben, die nach heutiger wissenschaftlicher Erkenntnis nicht haltbar sind. Wir möchten daher klar stellen, dass die Texte unter diesen Gegebenheiten zu sehen sind und weisen darauf hin, dass mit der Veröffentlichung dieser Originaltexte keineswegs volksverhetzende Propaganda unsererseits betrieben werden soll.

 

41/2013