Jahrgang 2014 Nummer 10

Heiliger Johannes von Gott, Ordensstifter

Aus dem Buch: »Illustrierte Heiligen-Legende für Schule und Haus«, erschienen im Jahre 1890

Johannes (= Gott ist gnädig) Euidad, in Portugal 1495 geboren und trat in Spanien bei einem Edelmanne als Hirt in den Dienst. Nach verschiedenen Schicksalen handelte Johannes mit Gebetbüchern und Bildern, weshalb er nach seiner Seligsprechung zum Patron der Buchdrucker und Buchhändler erwählt wurde. Im Jahre 1538 nahm er dauernden Aufenthalt in Granada, bekehrte sich ganz zu Gott und fing ein heiliges Leben an. Er gründete allmählich ein großes Spital für Kranke und den Orden der barmherzigen Brüder für die Pflege der männlichen Kranken. Sein Bußeifer und seine Abtötungen erreichten einen hohen Grad. Der Heilige verehrte besonders den heiligen Erzengel Raphael, der ihm auch öfter erschien. Täglich sammelte er für seine Kranken in den Straßen von Granada Almosen, wobei er rief: »O meine Brüder! um der Liebe Gottes willen tuet euch selbst Gutes an!« Die Kranken gingen ihm über alles. Einmal wusch Johannes einem Kranken die Füße und erkannte in demselben den lieben Heiland, was ihn ungemein tröstete (siehe Bild!). Er half auch Notleidenden jeglicher Art. Am 8. März (seinem Geburtstage) schied der Heilige (1550) von dieser Welt im 55. Lebensjahre. Johannes wurde von Gott im Leben und nach dem Tode durch zahlreiche Wunder geehrt, weshalb ihn Papst Urban VIII. 1630 selig, und Papst Alexander VIII. 1690 heilig gesprochen hat.

Lehre. Der heilige Johann von Gott versorgte Unbemittelte, die in ein Kloster treten wollten, mit der nötigen Mitgabe. Einige Vorwitzige versteckten sich, um zu sehen, was bei den Besuchen des Heiligen in Klöstern vorging, mussten aber beschämt sich wegbegeben. Wie hässlich ist doch Neugierde, Vorwitz, argwöhnisches Beobachten und Horchen. Sagt doch ein Sprichwort: »Der Horcher an der Wand hört seine eigene Schand'!«

Gebet der Kirche. O Gott, der du den seligen Johannes mit deiner Liebe entzündet, mitten durch die Flammen gehend beschützt und durch ihn deine Kirche mit einem neuen Orden befruchtet hast: verleihe uns durch die Hilfe seiner Verdienste, dass wir durch das Feuer deiner Liebe von unseren Sünden geheilt werden, und die Mittel zum ewigen Heile uns zugute kommen. Amen.

 

10/2014

 

 

 

 

Johannes (= Gott ist gnädig) Euidad, in Portugal 1495 geboren und trat in Spanien bei einem Edelmanne als Hirt in den Dienst. Nach verschiedenen Schicksalen handelte Johannes mit Gebetbüchern und Bildern, weshalb er nach seiner Seligsprechung zum Patron der Buchdrucker und Buchhändler erwählt wurde. Im Jahre 1538 nahm er dauernden Aufenthalt in Granada, bekehrte sich ganz zu Gott und fing ein heiliges Leben an. Er gründete allmählich ein großes Spital für Kranke und den Orden der barmherzigen Brüder für die Pflege der männlichen Kranken. Sein Bußeifer und seine Abtötungen erreichten einen hohen Grad. Der Heilige verehrte besonders den heiligen Erzengel Raphael, der ihm auch öfter erschien. Täglich sammelte er für seine Kranken in den Straßen von Granada Almosen, wobei er rief: »O meine Brüder! um der Liebe Gottes willen tuet euch selbst Gutes an!« Die Kranken gingen ihm über alles. Einmal wusch Johannes einem Kranken die Füße und erkannte in demselben den lieben Heiland, was ihn ungemein tröstete (siehe Bild!). Er half auch Notleidenden jeglicher Art. Am 8. März (seinem Geburtstage) schied der Heilige (1550) von dieser Welt im 55. Lebensjahre. Johannes wurde von Gott im Leben und nach dem Tode durch zahlreiche Wunder geehrt, weshalb ihn Papst Urban VIII. 1630 selig, und Papst Alexander VIII. 1690 heilig gesprochen hat.

Lehre. Der heilige Johann von Gott versorgte Unbemittelte, die in ein Kloster treten wollten, mit der nötigen Mitgabe. Einige Vorwitzige versteckten sich, um zu sehen, was bei den Besuchen des Heiligen in Klöstern vorging, mussten aber beschämt sich wegbegeben. Wie hässlich ist doch Neugierde, Vorwitz, argwöhnisches Beobachten und Horchen. Sagt doch ein Sprichwort: »Der Horcher an der Wand hört seine eigene Schand'!«

Gebet der Kirche. O Gott, der du den seligen Johannes mit deiner Liebe entzündet, mitten durch die Flammen gehend beschützt und durch ihn deine Kirche mit einem neuen Orden befruchtet hast: verleihe uns durch die Hilfe seiner Verdienste, dass wir durch das Feuer deiner Liebe von unseren Sünden geheilt werden, und die Mittel zum ewigen Heile uns zugute kommen. Amen.

 

Die Texte unserer „Heiligen-Legende“ stammen alle (wie im Titel angegeben) aus dem Jahr 1890 und geben die Ansichten der damaligen Zeit wieder. Oftmals wurden damals Beschuldigungen gegen Juden oder andere Glaubensgruppen erhoben, die nach heutiger wissenschaftlicher Erkenntnis nicht haltbar sind. Wir möchten daher klar stellen, dass die Texte unter diesen Gegebenheiten zu sehen sind und weisen darauf hin, dass mit der Veröffentlichung dieser Originaltexte keineswegs volksverhetzende Propaganda unsererseits betrieben werden soll.

 

10/2014