Heiliger Basilius, Erzbischof und Ordensstifter
Aus dem Buch: »Illustrierte Heiligen-Legende für Schule und Haus«, erschienen im Jahre 1890

Basilius (= königlich, erhaben) der Große wurde 317 zu Cäsarea in Cappadocien (Kleinasien) geboren. Seine Eltern Basilius und Emmelia und sein Bruder Gregor von Nyssa sind ebenfalls Heilige. Basilius ward 370 zum Bischof von Cäsarea erwählt. Da erglänzten seine Kenntnisse und Tugenden in vollstem Maße. Streng war sein Leben. Seine Predigten waren äußerst fruchtreich, der Empfang der heiligen Sakramente wurde befördert, den Verirrten wendete er besondere Sorgfalt zu, um sie zu bekehren. Hiedurch wurde aber der Zorn des Kaisers Valens und der Arianer erregt. Der Statthalter Modestus sollte den Heiligen auf jede mögliche Weise für die Irrlehre gewinnen. Jedoch vergebens. Nun sollte Basilius verbannt werden, aber es erkrankte der sechsjährige Kronprinz. Der Heilige wurde gerufen, stellte die Bedingung, dass er katholisch getauft würde und machte ihn nach erlangter Zusage gesund. Als jedoch der Kaiser seinen Sohn arianisch taufen ließ, starb dieser. Der Kaiser wollte das Verbannungsdekret schreiben; drei Federn zerbrachen, und das vierte Mal ergriff den Arm des Kaisers ein heftiges Zittern. Hiedurch erhielt der Heilige Ruhe, musste aber dafür wieder andere Trübsale erdulden, wovon ihn der Tod befreite am 1. Januar 379. Sein Verehrungstag ist der 14. Juni. Der heilige Basilius verfasste vortreffliche Schriften, schrieb eine Regel für den von ihm gestifteten Basilianerorden und führt die Ehrentitel »Kirchenvater und Kirchenlehrer«.
Lehre des heiligen Basilius. »Halte fest das Steuerruder deines Lebens. Lenke dein Auge, damit nie die ungestüme Woge der Begierde durch deine Augen in dein Herz einsteige; das Ohr, die Zunge; dass jenes nichts Schädliches aufnimmt, diese nichts Verbotenes rede! Lasse dich nicht vom Sturme des Zornes niederwerfen, nicht von den Erschütterungen der Furcht überströmen, nicht von der Last der Traurigkeit versenken. Die Leidenschaften sind Wellen; hältst du dich über ihnen, so wirst du sicher durch das Leben steuern.«
Kirchengebet. O Gott, du Belohner der treuen Seelen! verleihe, dass wir durch die Fürbitte deines Bekenners und Bischofes Basilius, dessen Andenken wir feiern, Verzeihung der Sünden erlangen mögen. Amen.
Die Texte unserer „Heiligen-Legende“ stammen alle (wie im Titel angegeben) aus dem Jahr 1890 und geben die Ansichten der damaligen Zeit wieder. Oftmals wurden damals Beschuldigungen gegen Juden oder andere Glaubensgruppen erhoben, die nach heutiger wissenschaftlicher Erkenntnis nicht haltbar sind. Wir möchten daher klar stellen, dass die Texte unter diesen Gegebenheiten zu sehen sind und weisen darauf hin, dass mit der Veröffentlichung dieser Originaltexte keineswegs volksverhetzende Propaganda unsererseits betrieben werden soll.
24/2014