Jahrgang 2014 Nummer 18

Heiliger Alexander, Papst und Martyrer

Aus dem Buch: »Illustrierte Heiligen-Legende für Schule und Haus, erschienen im Jahre 1890

Alexander (= Helfer, Held) wurde frühzeitig zum Papste erwählt 109. Durch seinen Eifer und seine hingebende Liebe gewann er Taufende für das Christentum; besonders glückte ihm die Bekehrung vieler adeliger Römer. Darunter befand sich der Stadtpräfekt Hermes mit seiner ganzen Familie und mit allen seinen Sklaven. Als der Kaiser Hadrian I. von den Fortschritten des Christentums in Rom Kunde erhielt, schickte er den Kriegsobersten Aurelian dorthin, um die Christen zum Abfalle zu bringen oder zu vertilgen. Der heilige Papst wurde mit Hermes gefangen gesetzt, jedoch abgesondert. Im Gefängnisse befanden sich bereits die heiligen Priester Eventius und Theodolus, welche dem heiligen Papste beim Unterrichte und bei der Taufe der Neubekehrten beigestanden waren. Hermes wurde nach grausamen Peinen enthauptet. Der heilige Alexander und der schon bejahrte heilige Eventius wurden in einen feurigen Ofen geworfen. Der heilige Theodolus musste zusehen, um durch den schrecklichen Anblick etwa im Glauben wankend zu werden, aber er sprang selbst hinein – und alle drei blieben unversehrt. Darüber ergrimmte Aurelian, ließ die beiden Priester enthaupten und dem heiligen Alexander Glied für Glied mit Stichen durchbohren, bis er seinen Geist aufgab am 3. Mai 119. Die Reliquien dieser drei Heiligen wurden in der Folge der Zeit in die Kirche der heiligen Sabina zu Rom übertragen. Der 3. Mai ist auch der Verehrungstag des heiligen Bischofs Juvenalis von Narni, welcher am 7. August 376 starb.

Lehre. Der heilige Papst Alexander verordnete, dass Wasser mit Salz vermischt geweiht und in den Schlafgemächern aufbewahrt werden solle, um die bösen Geister zu vertreiben. Gebrauche, o Christ! andächtig und vertrauensvoll das Weihwasser und schäme dich nicht, Weihwassergefäße in deinen Zimmern aufzuhängen.

Gebet. Wir bitten dich, o allmächtiger Gott! verleihe uns, die wir das Gedächtnis deiner Heiligen Alexander, Eventius, Theodulus und Juvenalis feiern, dass wir durch ihre Fürbitten von allen Übeln befreit werden mögen. Amen.

 

Die Texte unserer „Heiligen-Legende“ stammen alle (wie im Titel angegeben) aus dem Jahr 1890 und geben die Ansichten der damaligen Zeit wieder. Oftmals wurden damals Beschuldigungen gegen Juden oder andere Glaubensgruppen erhoben, die nach heutiger wissenschaftlicher Erkenntnis nicht haltbar sind. Wir möchten daher klar stellen, dass die Texte unter diesen Gegebenheiten zu sehen sind und weisen darauf hin, dass mit der Veröffentlichung dieser Originaltexte keineswegs volksverhetzende Propaganda unsererseits betrieben werden soll.

 

18/2014