Heilige Clothildis, Königin
Aus dem Buch: »Illustrierte Heiligen-Legende für Schule und Haus«, erschienen im Jahre 1890

Lehre. Der heilige Bonaventura sagt: »Viele kehren nicht zu Gott zurück, wenn sie nicht durch große Trübsale dazu genötiget werden«. König Chlodwig kam in der Bedrängnis zur Einsicht, dass ihm nur der wahre Gott helfen könne, und gab endlich der Gnade in seinem Herzen Raum. Möchte doch niemand dem Antriebe der Gnade widerstehen. Denn wird der richtige Augenblick versäumt, so wird auch die Gnade zur Bekehrung nicht mehr zuteil. Chlodwig hatte eine heilige Gemahlin, die unaufhörlich für ihn betete. Beten wir eifrig für die Bekehrung der Sünder! Dadurch werden viele Seelen gerettet.
Kirchengebet. Wir bitten dich, o Herr! schaue gnädig auf Frankreich herab; und weil du dessen Bewohnern durch das inständige Flehen der heiligen Clothildis die Gnade des Glaubens gegeben hast! so verleihe ihnen durch deren Fürbitte heiliges Verlangen nach christlicher Frömmigkeit. Amen.
Die Texte unserer »Heiligen-Legende« stammen alle (wie im Titel angegeben) aus dem Jahr 1890 und geben die Ansichten der damaligen Zeit wieder. Oftmals wurden damals Beschuldigungen gegen Juden oder andere Glaubensgruppen erhoben, die nach heutiger wissenschaftlicher Erkenntnis nicht haltbar sind. Wir möchten daher klar stellen, dass die Texte unter diesen Gegebenheiten zu sehen sind und weisen darauf hin, dass mit der Veröffentlichung dieser Originaltexte keineswegs volksverhetzende Propaganda unsererseits betrieben werden soll.
22/2017