Jahrgang 2007 Nummer 50

Geschichte des Truppenübungsplatzes Kammer

Ein Überblick über die zivile und militärische Nutzung – Teil II

Fliegerei

Nach Gründung der Bundeswehr war der Truppenübungsplatz fast ausschließlich von Fliegerabwehrtruppen genutzt; oft konnten Flugbewegungen über Kammer beobachtet werden; dass er vor dem zweiten Weltkrieg auch Start- und Landeplatz für Flugzeuge war, wird weniger in Erinnerung sein.

In der Anfangszeit des Segelfluges kamen einfache, einsitzige Gleiter zur Verwendung, die wirtschaftlich herzustellen, einfach zu fliegen und leicht zu reparieren sein sollten. 1938 entstand aus diesen Erfahrungen der »Schulgleiter 38«: ein hölzerner Hochdecker mit Gitterrumpf, offenem Sitz und verspannten Tragflächen. Dieses Fluggerät kam auch bei der Traunsteiner Flieger-HJ, die ihren Stützpunkt im Schnepfenluck 12 hatte, zum Einsatz. Mit dem LKW erfolgte der Transport von Gleiter und Jugend zum Truppenübungsplatz, der mit seinen sanften Wiesenhängen das ideale Gelände für erste Flugübungen bot. Unter Anleitung von Fluglehrer Hubert Vieth aus Prien erlernten dort viele junge Leute den Einstieg in den Segelflug. Gestartet wurde vom Moränenhügel (Höhe 603) mittels Gummiseil, das 8 bis 10 Personen (die Startmannschaft), den Hang abwärts laufend, spannten. Einmal »abgeschossen« war der Flugschüler auf sich gestellt. Kein Wunder, dass es öfter »Bruch« gab, der in der folgenden Woche repariert wurde um am Wochenende wieder starten zu können.

Am 11. 07. 1957 zog das Gebirgsflugabwehrbataillon 8 in die Kaserne ein. Zur Fliegerabwehr war es zunächst noch mit amerikanischen Halbkettenfahrzeugen M 16 mit Vierlingskanone (12,7 mm) ausgestattet. Für die Bewohner der Umgebung sollte es von da an zur Gewohnheit werden, diverse Flugzeuge im Tiefflug, im Sturzflug, in Rollen und allen anderen taktischen Flugbewegungen über dem Eschenforst zu beobachten und an deren mehr oder minder hoher Lautstärke zu erkennen. Akustische Ergänzung fanden diese Vorführungen durch die unterschiedlichen Schussfolgen der Abwehrgeschütze. Die erste Zielübung mit einem Flugzeug fand am 12.08.1957 auf dem Übungsplatz Kammer statt. Als Zielobjekt erschien eine für den Luftfahrtberatungsdienst Wiesbaden fliegende North American AT-6. Dieses in Amerika 1940 eingeführte propellergetriebene Flugzeug zog einige Kreise über dem Platz. Plötzlich setzte der Motor aus, die Maschine legte sich nach rechts und stürzte aus 200 m Höhe senkrecht zu Boden. Der 39-jährige Pilot Horst Bräuer fand in der vollständig zerstörten Maschine den Tod. Lange Zeit erinnerte ein einfaches Holzkreuz nahe der Panzerschwemme an dieses Unglück.

Die Zieldarstellung auf dem Truppenübungsplatz ist für viele mit dem Begriff der »Roten Gräfin« verbunden. Zunächst denkt man dabei an die knallrot lackierte Hawker »Sea Fury« TT Mk 20. Nicht nur wegen des Lärms, sondern vor allem wegen der spektakulären Flugfiguren. Sturzangriffe oder Flüge kurz über Baumhöhe, auf dem Übungsplatz auch knapp über Boden, gehörten zum Standardprogramm. Für die Besatzungen der im Herbst 1957 eingeführten M 42 – Geschütze stellte dies alles eine gehörige Herausforderung dar.

Viele Jahre lang flog die rothaarige Pilotin, Gräfin Faralda von Göritz, diesen ehemaligen englischen Jagdbomber des zweiten Weltkrieges. Ebenfalls lange am Himmel über dem Truppenübungsplatz zu sehen und zu hören war die zweimotorige North American OV-10B Bronco von Rockwell International. Mit dem doppelten Leitwerkträger und vor allem den Signalstreifen war sie leicht zu erkennen. Gelegentlich konnte man »Düsenjäger« beobachten, die langsameren
Fiat G-91 oder die markanten Starfighter. Hubschrauber boten Rundflüge am »Tag der offenen Tür«, in die der Truppenübungsplatz immer wieder einbezogen war oder beteiligten sich an militärischen und zivilen Übungen. Im Frühjahr 2007 war hier schon vor der offiziellen Einführung der neue Rettungshubschrauber »Christoph 14« zu bestaunen.

Außermilitärische Veranstaltungen

Lag das Bundeswehrgelände in Kammer zunächst eher im »Verborgenen«, so gab es in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts eine Lockerung: erstmals durften öffentliche Sportveranstaltungen durchgeführt werden, die teils beachtliche Zuschauermengen anzogen. Den Anfang machten die Autocross-Rennen des MSC Traunstein. Panzerspuren, Wasserdurchfahrten und sandige Kurven boten das geeignete Gelände für diesen, damals neuen, Sport. Das erste Autocross-Rennen in Traunstein fand am 09. 08. 1970 bei strömendem Regen statt. Zwar »ersoff« die Strecke in Morast und Wasserfluten, trotzdem kamen ca. 700 Zuschauer und erlebten spannende Rennen, wenn auch der Traunsteiner Fahrer Johann Rothfuß vorzeitig ausscheiden musste. Es war gelungen eine neue Sportart einzuführen, die im nächsten Jahr schon 6000 Zuschauer anzog. Auf dem idealen Gelände konnten bis in die 90er Jahre Läufe zur Deutschen Meisterschaft und zur Europameisterschaft veranstaltet werden, bei denen sich jeweils die Lokalmatadore wie Michael Zillner, Josef Gröbner, Alfred Pistor (auf NSU) und Hans Irlacher besonderer Beachtung erfreuten.

Günstige Bedingungen herrschten am Übungsplatz auch für die Motorräder. In den Jahren 1974 bis 1978 organisierte der RTC Traunstein dort seine jährlichen Moto-Cross-Läufe, die jeweils für die Deutsche Meisterschaft gewertet wurden und wahre Publikumsmagneten darstellten. Das 2. DMV Moto-Cross Traunstein fand am 07.09.1975 auf der 1.500 m langen Strecke statt. 6 Rennen in den Klassen 125 ccm bis 500 ccm wurden ausgetragen. Besonderes Interesse fanden die heimischen Fahrer wie Josef Poller auf Husqvarna aus Rettenbach (Klasse bis 250 ccm), Johann Wichtlhuber auf Sachs aus Palling (Klasse bis 125 ccm), Bernhard Huber auf Husqvarna aus Rettenbach (Klasse bis 500 ccm) und Konrad Mittermaier auf KTM vom RTC Traunstein ( Klasse bis 500 ccm).

1994 fanden die Motorsportveranstaltungen am Truppenübungsplatz aus Naturschutzgründen ihr oftmals bedauertes Ende. »Nun waren die Panzer und Jeeps wieder unter sich«, wie Hans Helmberger in seinem Buch »Sport in Traunstein« schreibt.

Wesentlich leiser und unspektakulärer trat der Pferdesport des Reit- und Fahrvereins Traunstein auf. Seit 1988 gab es immer wieder regionale und Vereinsmeisterschaften in den Disziplinen Geländeritt und Geländefahrt. Ein Großereignis war am 11./12.September 1999 die Oberbayerische Meisterschaft im Fahren der Zweispänner. Das Geländefahren dazu mit rund 60 Gespannen fand am Übungsplatz statt, der zweite Teil des Turniers in Empfing. Der Organisator Hans-Peter Schnitzer belegte – trotz seiner Doppelbelastung - den 3. Platz. Über bundesweite Beteiligung konnte sich mit 50 Gespannen das S-Turnier vom 21./23. 9. 2001 erfreuen.

Dank der Vermittlung von Oberstleutnant Hugo Schwarz hatte der Modellbauclub Traunstein die Möglichkeit, sich am 02. 05. 1976 im Rahmen eines Modellflugtages zu präsentieren. 3000 Zuschauer bestaunten die 50 verschiedenen Flugmodelle vom »fliegenden Klodeckel« bis zum überschnellen Deltaflieger, geflogen mit Verbrennermotoren, die Geschwindigkeiten bis 150 km/h erreichten. Höhepunkt war das Flugprogramm von Wolfgang Matt, dem damaligen Kunstflugweltmeister aus Liechtenstein.

Am 16. 09. 1974 diente der Standortübungsplatz als »Kulisse« für die Filmproduktion »Paper Tiger«. 80 Soldaten des Bataillons nahmen dabei als Komparsen an diesem englischen Kriegsfilm unter Regie von Ken Annakin teil. Die Hauptdarsteller Hardy Krüger, David Niven und Ivan Desny waren vermutlich bei diesen Aufnahmen nicht dabei. Annakin ist bekannt als Regisseur der Filme »Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten« und vor allem des Klassikers »Der längste Tag« über die Invasion in der Normandie.

Über lange Zeit fanden auf dem Bundeswehrgelände große überregionale Pfadfindertreffen statt. Das letzte Mal ca. 1983. Leider liegen dem Verfasser hierzu keine weiteren Informationen vor.

Natur

Das über 113 ha große Gelände des Standortübungsplatzes war Jahrzehnte militärischer Sicherheitsbereich und deshalb für die Bevölkerung unzugänglich. Doch Verbote sind immer anziehend. So war es für die einen »Abenteuerspielplatz«, für die anderen »Schwammerlgelände«, Erholungsgebiet, Sportgelände für Reiter, Abkürzungsstrecke für Radler und promillegeschädigte Autofahrer, Teststrecke für Fahranfänger sowie willkommenes Fluggelände für Modellflieger. Seit Sommer 2006 ist es nun erstmals offiziell für die Öffentlichkeit freigegeben. 47 ha Freifläche und 66 ha Wald dürfen guten Gewissens für Freizeitsport und Erholung genutzt werden. Informationstafeln und Sitzbänke an exponierten Stellen wecken Verständnis für eine Naturlandschaft, die sich einem nicht auf den ersten Blick erschließt. Da es mittlerweile erwiesen ist, dass Truppen- und Standort-Übungsplätze durch ihre besondere Nutzung beachtenswerte Refugien für seltene Tiere und Pflanzen sind, wurde das Gelände in Kammer im Rahmen von NATURA 2000 Teil eines von der EU errichteten Netzes von Schutzgebieten, vor allem geprägt durch die großflächigen Mähweiden. Diese stellen wegen ihrer extensiven Nutzung eine Besonderheit im Landkreis Traunstein dar.

Seit Anfang der 80er Jahre wird ohne künstliche Düngung bewirtschaftet. Schafe und einige Ziegen beweiden und pflegen die großen Flächen. Aufgrund dessen entstanden Weideflächen mit überdurchschnittlich reicher Artenausstattung mit dem Fachausdruck »Mager-Fettweide«.

Das Befahren mit Panzern und LKW hinterließ Fahrrinnen und Tümpel. Diese Standorte variieren von trocken bis nass, von sonnig bis schattig, von vegetationslos bis dicht bewachsen und sind vor allem Lebensraum für verschiedene Zwergbinsen-Gesellschaften, die zwar unscheinbar aber europaweit gefährdet sind und die sich besonders gut in diesen kleinflächigen schlammigen Fahrspuren entwickeln. Dem großen unzerschnittenen Gelände mit einem dichtem Netz von unterschiedlichen Laichgewässern und Feuchtlebensräumen, Grünland und Wald ist eine überregionale Bedeutung für die Amphibienfauna einzuräumen. Unter den nachgewiesenen sieben Amphibienarten am Übungsplatz gehören zwei zu den Rote-Liste-Arten, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen: Gelbbauchunke in Kleingewässern, Tümpeln, Fahrspuren und der bayernweit gefährdeten Laubfrosch, der Weiher und Teiche mit ausgedehnten Flachwasserzonen benötigt. Daneben leben hier Bergmolch, Teichmolch, Erdkröte, Grasfrosch und Wasserfrosch. Des weiteren findet man 16 Libellenarten, die Stillgewässer und langsam fließende Gewässer besiedeln. Von diesen Arten sind in Bayern die Blutrote Heidelibelle und die Kleine Pechlibelle besonders gefährdet; letztere benötigt als Lebensraum sich schnell erwärmende Kleingewässer mit wenig Vegetation. Die Libellenvorkommen am Übungsplatz sind regional bedeutsam. Gleiches gilt für die Tagfalterfauna, findet man doch 22 Tagfalterarten, davon auf der Roten Liste der Mädesüß-Perlmuttfalter, Goldene Acht, Schwalbenschwanz sowie weiters z.B. Sumpfwiesen-Perlmuttfalter und Schachbrett.

Weiden, Feuchtbereiche und Wald sind der Lebensraum für 15 Heuschreckenarten , wie Wiesengrashüpfer, Große Goldschrecke, Warzenbeißer, Buntbäuchiger Grashüpfer; auch für die Heuschreckenfauna daher ein landkreisbedeutsamer Standort.

64 Arten von Laufkäfern sind nachgewiesen, davon 5 auf der Roten Liste (2 aus Lebensraum Wald, 3 aus feuchten bis nassen Biotopen). Große Bedeutung für die Artenvielfalt hat das Panzer- und LKW-Übungsgelände in dem sich die Hälfte der Arten fand. Für den Laufkäferbestand hat der Übungsplatz nur lokale bis regionale Bedeutung.

48 Vögelarten, davon 40 Brutvogelarten, bevölkern das Untersuchungsgebiet. Zu den gefährdeten und landkreisbedeutsamen Arten zählen Schwarzspecht, Baumfalke, Gartenrotschwanz, Steinschmäzer, Braunkehlchen, Graureiher und Waldwasserläufer.

Umrahmt ist das Gelände durch großflächige Waldbereiche von ca. 80 ha auf den Hochflächen, die intensiv forstwirtschaftlich genutzt werden. Ganz im Gegensatz zu den steilen Leitenhängen hinab zum Trauntal. Diese Laubmischwälder mit vorherrschendem Buchenbestand begleiten die Hänge beidseits der Traunufer und bilden eine naturnahe und vielgeschichtete Ausbreitungsachse für verschiedene Tier- und Pflanzenarten. In dieser Ausprägung stellen sie im Landkreis eine Seltenheit dar und besitzen eine naturschutzfachlich hohe Wertigkeit sowie überregionale Bedeutung.

Die Marterl

Zwei Marterl auf dem Truppenübungsplatz erinnern an schreckliche Morde, die in einem zeitlichen Abstand von 200 Jahren dort verübt wurden.

»Pandurenkreuz«

Direkt an der »Hauptstraße« neben einem mächtigen Ahorn findet sich das fälschlicherweise so bezeichnete »Husarenkreuz«. Auf der Lärchenholzsäule schildert ein geschnitztes Brett die schreckliche Szene vom
1. 9. 1704: ein reitender Pandur, vor sich auf dem Pferd ein Mädchen. Mit seinem Säbel tötet er den nebenstehenden Mann.

Es war die Zeit des spanischen Erbfolgekrieges. Am 25. 07. 1704 zogen zunächst die kaiserlichen Husaren in die Stadt Traunstein ein, gefolgt von Infanterie und Kavallerie. In Feldlagern außerhalb der Stadt kampierten die unter Befehl des österreichischen Obrist von Wetzel stehenden irregulären Truppen, vorwiegend ungarische Panduren. Von dort unternahmen sie auch ihre Raub- und Plünderungszüge bis nach Burghausen. Als am 22. 08. 1704 die regulären Truppen Traunstein verließen, blieb das raub- und plünderungssüchtige Gesindel des Obrist von Wetzel zurück und setzte am 3. 08. 1704 die Stadt in Brand. Die Ausrüstung dieser Truppe ist uns wie folgt überliefert: ungarische Säbel, rote Mäntel und Mützen, weite Beinkleider und geschmierte Schuhe. Wegen der roten Mäntel erhielten die Panduren auch die Bezeichnung »Rotmantler« oder »Rote Kapuziner«.

Am 01. 09. 1704 drangen mehrere ungarische Panduren in den Schützingerhof in Rettenbach ein und raubten die Tochter. Vom Bauern verfolgt, kam es an einem großen Ahornbaum zum Kampf, in dessen Verlauf Adam Schützinger, bei dem Versuch seine Tochter zu befreien, getötet wurde.

Vorgänger des heutigen Marterls war ein schmiedeisernes Kreuz, auf dem eine Holztafel mit Darstellung und Beschreibung des Geschehens angebracht war. Beides befindet sich heute im Traunsteiner Heimathaus. Auf der Tafel ist eindringlich dargestellt, dass zwei berittene Panduren mit roten Umhängen und Kapuzen, grünen Jacken, hellen Hosen und schwarzen Stiefeln eine am Boden liegende männliche Person mit ihren Krummsäbeln malträtieren.

Die derzeitige geschnitzte Darstellung von Georg Wallner aus Rettenbach hat das ursprüngliche Motiv aufgenommen und etwas verändert.

Förster-Kiendl-Marterl

An ein Verbrechen wesentlich jüngerer Zeit erinnert das versteckte Marterl am Steilhang zur Traun oberhalb des »Auwieselsteins«. Im Jahr 2005 von der Holzbildhauerin Sentha Eberhardt schön renoviert erinnert es an eine Tragödie des Jahres 1919.

Ein Wilderer trieb schon seit längerer Zeit sein Unwesen im Eschenforst. Am 15. 02. 1919 überaschte Förster Georg Kiendl aus Rettenbach den Wilderer beim Aufbrechen eines Rehs. Es war gegen seine Überzeugung auf einen Menschen zu schießen und dies dürfte Kiendl das Leben gekostet haben. Der Wilderer versetzte ihm mit dem Waidmesser den tödlichen Stich unter die linke Schulter und stürzte ihn den steilen Abhang hinab. Spuren des Täters führten nach Traunstein und bald war der Verdächtige in der Au gefunden. Es handelte sich um den verheirateten Taglöhner Joseph Eglseer, der bereits wegen Wilderei vorbestraft war und auch die Wilderei diesmal zugab, den Mord jedoch hartnäckig leugnete. In der unruhigen Zeit der Rätediktatur war es möglich, dass sich »Wildererkollegen« vor dem Gefängnis zusammenrotteten, seine Freilassung forderten und sogar Richter und Staatsanwalt bedrohten. Unter diesen Vorzeichen fand am 15. 03. 1919 am Volksgericht Traunstein die Verhandlung statt. Der Staatsanwalt plädiert auf mildernde Umstände und einfachen Totschlag mit 4-jähriger Haft. Der Verteidiger verlangte Freispruch und so lautete auch das Urteil.

Sepp Reischl, der ehemalige Gemeindeschreiber von Kammer, machte mich auf das Thema »Truppenübungsplatz Kammer« aufmerksam. Was dabei zutage kam, waren scheinbare Gegensatzpaare wie: Standortübungsplatz ohne Garnison, Segelflugschulung auf dem Flugabwehrgelände und Naturschutz in Panzerspuren. Dazu kamen Panduren, Siedler, Autorennen und NATURA 2000. Eine Vielfalt die überrascht und neugierig machte.

Ich danke Sepp Reischl und Hans-Peter Schnitzer für ihre Unterstützung, die sie mir unterhaltsam zukommen ließen.

Walter Staller

Teil 1 in den Chiemgau-Blättern Nr. 49/2007



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