Geheimnisvolle Fledermäuse
Alle heimischen Arten stehen unter Schutz

Fledermäuse sind für viele Menschen unheimlich, oft werden sie sogar gefürchtet. Alle 22 bei uns heimischen Fledermausarten sind jedoch völlig harmlos und sie zählen zu den faszinierendsten Säugetieren.
Wie leben Fledermäuse eigentlich? Im Sommer suchen sie sich in alten Gebäuden, in Kirchen und in Dachstühlen ein Versteck. Dort hängen oft viele Tiere in Kolonien zusammen. Die Jungen werden in so genannten »Wochenstuben« zur Welt gebracht, die die Weibchen im Frühsommer besiedeln. Im Herbst werden dann feuchte und kühle Winterquartiere wie Höhlen und Stollen aufgesucht. Einige Arten, wie z. B. der Abendsegler fliegen über 1000 Kilometer zwischen Sommer- und Winterquartier. Andere Fledermäuse halten einen etwa sechsmonatigen Winterschlaf; dabei sind alle Körperfunktionen herabgesetzt und die Tiere leben in dieser Zeit von ihren Fettreserven. Man sollte Fledermäuse deshalb nie im Winterquartier stören, da sie sonst aufwachen und dabei viel Energie verbrauchen. Bereits wenige Störungen können für sie den Tod bedeuten.
Die Verbreitung der Arten ist entsprechend ihren Lebensraumansprüchen unterschiedlich. So ist die Nordfledermaus häufig in Wäldern der Mittelgebirge, z. B. Fichtelgebirge und Bayerischer Wald beheimatet. Die Bartfledermaus ist eher in den Randbereichen der Städte oder Dörfer anzutreffen. In der Nähe von Teichgebieten hält sich die Wasserfledermaus auf.
Als einzige Säuger können Fledermäuse richtig fliegen und bei Dunkelheit nehmen sie ihre Umgebung durch Ultraschalllaute wahr. Aus Mund oder Nase werden intensive Rufe ausgestoßen. Hindernisse im Bereich des Schallkegels werfen Echos zurück und geben so der Fledermaus ein »Hörbild« ihrer Umgebung. Die Echos werden vom Gehörsystem so ausgewertet, dass die Tiere Größe und Entfernung eines Objektes und auch dessen Bewegungsrichtung erkennen können. Die Laute liegen zwischen 20 und 120 kHz und sind meist für uns nicht hörbar. Die Laute der einzelnen Arte sind unterschiedlich und können sehr schnell aufeinander folgen. So konnten z. B. kurz vor dem Fang eines Insektes etwa 100 Rufe in der Sekunde festgestellt werden. Mit Hilfe des »Bat Detectors« können die Ultraschalllaute der Fledermäuse in für uns hörbare Frequenzen umgewandelt werden. Die Schallbreiten sind arttypisch und mit einiger Übung kann man so die Fledermausart bestimmen. Laute, die für das meschliche Ohr wahrnehmbar sind, dienen meist der Verständigung der Fledermäuse untereinander. In Schlafgemeinschaften oder Wochenstuben ist oft ein Zwitschern oder Zetern zu hören.
Alle heimischen Fledermausarten stehen unter strengem Schutz, d. h. ihre Quartiere dürfen nicht beeinträchtigt werden und die Tiere nicht gestört, gefangen, oder getötet werden. Die Arten Hufeisennase und Mopsfledermaus sind am meisten gefährdet.
Die Ursachen für den Artenrückgang in den letzten Jahrzehnten sind vielfältig: Zerstörung gewohnter Winter- und Sommerquartiere, Vergiftung durch Anwendung von Holzschutzmitteln in den Fledermausquartieren oder durch Insektenbekämpfungsmittel, die über die Nahrung aufgenommen werden. Weitere Gründe sind die Verringerung des Nahrungsangebotes durch die Zerstörung naturnaher Lebensräume.
Was kann nun jeder zum Fledermausschutz beitragen? Wichtig ist die Schaffung neuer Quartiermöglichkeiten, z. B. durch das Aufhängen von Fledermausnistkästen oder Fledermausbrettern in Sommerquartieren. Ein- und Ausflugöffnungen für die Fledermäuse sollten in Kirchtürmen, Dachstühlen, oder in Gewölben offengehalten werden. Weitere Maßnahmen sind: Erhaltung alter und hohler Bäume; Verbesserung des Nahrungsangebotes für Fledermäuse durch die Anlage von Teichen, Hecken oder Blumenwiesen; Verzicht auf Schädlingsbekämpfungsmittel in Gärten und Obstwiesen; keine Verwendung von Holzschutzmitteln.
Kranke oder verletzte Tiere müssen sehr sorgsam behandelt werden. Zunächst sollte man ihnen etwas Wasser geben. Wichtig ist, das Quartier der Fledermaus ausfindig zu machen, um beim Auswildern Nahrung und Feinde zu kennen. Nähere Informationen und Hilfe für Fledermäuse in Not gibt es im Naturpavillon Übersee, Telefon 08642/1551, oder bei Christine Schachenmeier, Telefon 08031/82641. Frau Schachenmeier ist Fledermausbeauftragte für den Landkreis Rosenheim und Umgebung.
GF
32/2003
Wie leben Fledermäuse eigentlich? Im Sommer suchen sie sich in alten Gebäuden, in Kirchen und in Dachstühlen ein Versteck. Dort hängen oft viele Tiere in Kolonien zusammen. Die Jungen werden in so genannten »Wochenstuben« zur Welt gebracht, die die Weibchen im Frühsommer besiedeln. Im Herbst werden dann feuchte und kühle Winterquartiere wie Höhlen und Stollen aufgesucht. Einige Arten, wie z. B. der Abendsegler fliegen über 1000 Kilometer zwischen Sommer- und Winterquartier. Andere Fledermäuse halten einen etwa sechsmonatigen Winterschlaf; dabei sind alle Körperfunktionen herabgesetzt und die Tiere leben in dieser Zeit von ihren Fettreserven. Man sollte Fledermäuse deshalb nie im Winterquartier stören, da sie sonst aufwachen und dabei viel Energie verbrauchen. Bereits wenige Störungen können für sie den Tod bedeuten.
Die Verbreitung der Arten ist entsprechend ihren Lebensraumansprüchen unterschiedlich. So ist die Nordfledermaus häufig in Wäldern der Mittelgebirge, z. B. Fichtelgebirge und Bayerischer Wald beheimatet. Die Bartfledermaus ist eher in den Randbereichen der Städte oder Dörfer anzutreffen. In der Nähe von Teichgebieten hält sich die Wasserfledermaus auf.
Als einzige Säuger können Fledermäuse richtig fliegen und bei Dunkelheit nehmen sie ihre Umgebung durch Ultraschalllaute wahr. Aus Mund oder Nase werden intensive Rufe ausgestoßen. Hindernisse im Bereich des Schallkegels werfen Echos zurück und geben so der Fledermaus ein »Hörbild« ihrer Umgebung. Die Echos werden vom Gehörsystem so ausgewertet, dass die Tiere Größe und Entfernung eines Objektes und auch dessen Bewegungsrichtung erkennen können. Die Laute liegen zwischen 20 und 120 kHz und sind meist für uns nicht hörbar. Die Laute der einzelnen Arte sind unterschiedlich und können sehr schnell aufeinander folgen. So konnten z. B. kurz vor dem Fang eines Insektes etwa 100 Rufe in der Sekunde festgestellt werden. Mit Hilfe des »Bat Detectors« können die Ultraschalllaute der Fledermäuse in für uns hörbare Frequenzen umgewandelt werden. Die Schallbreiten sind arttypisch und mit einiger Übung kann man so die Fledermausart bestimmen. Laute, die für das meschliche Ohr wahrnehmbar sind, dienen meist der Verständigung der Fledermäuse untereinander. In Schlafgemeinschaften oder Wochenstuben ist oft ein Zwitschern oder Zetern zu hören.
Alle heimischen Fledermausarten stehen unter strengem Schutz, d. h. ihre Quartiere dürfen nicht beeinträchtigt werden und die Tiere nicht gestört, gefangen, oder getötet werden. Die Arten Hufeisennase und Mopsfledermaus sind am meisten gefährdet.
Die Ursachen für den Artenrückgang in den letzten Jahrzehnten sind vielfältig: Zerstörung gewohnter Winter- und Sommerquartiere, Vergiftung durch Anwendung von Holzschutzmitteln in den Fledermausquartieren oder durch Insektenbekämpfungsmittel, die über die Nahrung aufgenommen werden. Weitere Gründe sind die Verringerung des Nahrungsangebotes durch die Zerstörung naturnaher Lebensräume.
Was kann nun jeder zum Fledermausschutz beitragen? Wichtig ist die Schaffung neuer Quartiermöglichkeiten, z. B. durch das Aufhängen von Fledermausnistkästen oder Fledermausbrettern in Sommerquartieren. Ein- und Ausflugöffnungen für die Fledermäuse sollten in Kirchtürmen, Dachstühlen, oder in Gewölben offengehalten werden. Weitere Maßnahmen sind: Erhaltung alter und hohler Bäume; Verbesserung des Nahrungsangebotes für Fledermäuse durch die Anlage von Teichen, Hecken oder Blumenwiesen; Verzicht auf Schädlingsbekämpfungsmittel in Gärten und Obstwiesen; keine Verwendung von Holzschutzmitteln.
Kranke oder verletzte Tiere müssen sehr sorgsam behandelt werden. Zunächst sollte man ihnen etwas Wasser geben. Wichtig ist, das Quartier der Fledermaus ausfindig zu machen, um beim Auswildern Nahrung und Feinde zu kennen. Nähere Informationen und Hilfe für Fledermäuse in Not gibt es im Naturpavillon Übersee, Telefon 08642/1551, oder bei Christine Schachenmeier, Telefon 08031/82641. Frau Schachenmeier ist Fledermausbeauftragte für den Landkreis Rosenheim und Umgebung.
GF
32/2003