Das Fest der Heiligen drei Könige
Früher wurde am 6. Januar das Geburtsfest Christi gefeiert

Mit dem Fest der »Erscheinung des Herrn« am Dreikönigstag geht die Weihnachtszeit zu Ende. Die Christbäume werden aus den Wohnzimmern entfernt, Krippen- Darstellungen wieder in den Weihnachtstruhen verstaut – der Alltag hält wieder Einzug in das gesellschaftliche Leben.
In der Antike bedeutete das griechische Wort »Epiphanie« die plötzliche Erscheinung einer Gottheit. Im christlichen Kalender war der 6. Januar deshalb das ursprüngliche Geburtsfest Christi und wurde bereits 194 nach Christi Geburt begangen. Papst Leo I. (440-461) bestimmt die Anbetung der drei Weisen zum Festinhalt. Bis zum Jahr 1691 feierte man den 6. Januar als »Großneujahr«. In vielen östlichen Kirchen wird an diesem Tag bis heute das Weihnachtsfest gefeiert. In manchen ländlichen katholischen Regionen werden am Dreikönigstag Weihrauch durch Wohnungen und Stallungen getragen und die Tore mit der Segensbezeichnung »C+M+B« markiert: »Christus mansionem benedicat« (Christus segne dieses Haus).
Im Mittelalter erreichte die Verehrung der »Heiligen Drei Könige« Caspar, Melchior und Balthasar seinen Höhepunkt. Rainald von Dassel, Kanzler von Kaiser Friedrich Barbarossa (1125-1190), hatte im Jahr 1164 die vermeintlichen Reliquien der Drei Könige von Mailand nach Köln überführen lassen. Über den kunstvoll angefertigten Dreikönigsschrein soll dann der Kölner Dom errichtet worden sein. Der Legende nach sollen die drei Weisen aus dem Morgenland vom Stern zu Bethlehem zur Geburtskrippe des Jesuskindes geleitet worden sein. Der Zug der Weisen wurde von den Gläubigen zu einem Wallfahrtskult bis in heutige Tage abgewandelt.
Wie viele christliche Bräuche gibt es auch für das Dreikönigsfest heidnische Wurzeln. Wichtig dabei ist der so genannte Schwendtag zwei Tage vor Erscheinung des Herrn. Am 4. Januar kommt die Erde bei der jährlichen Sonnenumkreisung der Sonne am nächsten. Am Tag danach wurden die Perchten gejagt. Die Nacht vor dem Dreikönigstag galt als die gefährlichste Raunacht.
Die Perchten verkörperten mit ihren Furcht erregenden grobgeschnitzten Holzmasken das Böse. Beim »Perchtl« soll es sich um ein gespensterhaftes Zottelwesen handeln, das durch die Lüfte saust, Mägde erschreckt und mit Vorliebe kleine Kinder raubt. Dagegen half im Volksglauben nur das Ausräuchern mit brennenden Strohbüschen, um die bösen Geister zu vertreiben: eine Vorform der christlichen Segnung mit Weihrauch und Dreikönigswasser.
Aus dem 13. Jahrhundert ist für den 6. Januar der Brauch des »Bohnenkönigs« überliefert. In einen Kuchen wurde eine Bohne eingebacken. Wer beim Frühstück die Bohne dann in seinem Kuchenstück fand, war der »Bohnenkönig« und übernahm für den ganzen Tag die Herrschaft über die Familie. Die Dienstboten frönten diesem Brauch, um wenigstens einen Tag einmal den Herrschaften im Haus als »König« gleichgestellt zu sein. Der erste Sonntag nach dem Drei-Königs-Fest war für die Dörfer dann ein wichtiger weltlicher Tag: Die neuen städtischen Bediensteten, Bürgermeister und Stadträte traten offiziell ihre Ämter an, für das Dienstvolk war jegliche Arbeit streng verboten.
ND
1/2003
In der Antike bedeutete das griechische Wort »Epiphanie« die plötzliche Erscheinung einer Gottheit. Im christlichen Kalender war der 6. Januar deshalb das ursprüngliche Geburtsfest Christi und wurde bereits 194 nach Christi Geburt begangen. Papst Leo I. (440-461) bestimmt die Anbetung der drei Weisen zum Festinhalt. Bis zum Jahr 1691 feierte man den 6. Januar als »Großneujahr«. In vielen östlichen Kirchen wird an diesem Tag bis heute das Weihnachtsfest gefeiert. In manchen ländlichen katholischen Regionen werden am Dreikönigstag Weihrauch durch Wohnungen und Stallungen getragen und die Tore mit der Segensbezeichnung »C+M+B« markiert: »Christus mansionem benedicat« (Christus segne dieses Haus).
Im Mittelalter erreichte die Verehrung der »Heiligen Drei Könige« Caspar, Melchior und Balthasar seinen Höhepunkt. Rainald von Dassel, Kanzler von Kaiser Friedrich Barbarossa (1125-1190), hatte im Jahr 1164 die vermeintlichen Reliquien der Drei Könige von Mailand nach Köln überführen lassen. Über den kunstvoll angefertigten Dreikönigsschrein soll dann der Kölner Dom errichtet worden sein. Der Legende nach sollen die drei Weisen aus dem Morgenland vom Stern zu Bethlehem zur Geburtskrippe des Jesuskindes geleitet worden sein. Der Zug der Weisen wurde von den Gläubigen zu einem Wallfahrtskult bis in heutige Tage abgewandelt.
Wie viele christliche Bräuche gibt es auch für das Dreikönigsfest heidnische Wurzeln. Wichtig dabei ist der so genannte Schwendtag zwei Tage vor Erscheinung des Herrn. Am 4. Januar kommt die Erde bei der jährlichen Sonnenumkreisung der Sonne am nächsten. Am Tag danach wurden die Perchten gejagt. Die Nacht vor dem Dreikönigstag galt als die gefährlichste Raunacht.
Die Perchten verkörperten mit ihren Furcht erregenden grobgeschnitzten Holzmasken das Böse. Beim »Perchtl« soll es sich um ein gespensterhaftes Zottelwesen handeln, das durch die Lüfte saust, Mägde erschreckt und mit Vorliebe kleine Kinder raubt. Dagegen half im Volksglauben nur das Ausräuchern mit brennenden Strohbüschen, um die bösen Geister zu vertreiben: eine Vorform der christlichen Segnung mit Weihrauch und Dreikönigswasser.
Aus dem 13. Jahrhundert ist für den 6. Januar der Brauch des »Bohnenkönigs« überliefert. In einen Kuchen wurde eine Bohne eingebacken. Wer beim Frühstück die Bohne dann in seinem Kuchenstück fand, war der »Bohnenkönig« und übernahm für den ganzen Tag die Herrschaft über die Familie. Die Dienstboten frönten diesem Brauch, um wenigstens einen Tag einmal den Herrschaften im Haus als »König« gleichgestellt zu sein. Der erste Sonntag nach dem Drei-Königs-Fest war für die Dörfer dann ein wichtiger weltlicher Tag: Die neuen städtischen Bediensteten, Bürgermeister und Stadträte traten offiziell ihre Ämter an, für das Dienstvolk war jegliche Arbeit streng verboten.
ND
1/2003