135 Jahre Richard Wagners »Parsifal«
Zwei wenig bekannte Originalentwürfe für das Bühnenbild sind auf Herrenchiemsee zu sehen


Der Mythos des Heiligen Grals, ein sagenhaftes Heilsgefäß mit dem Blut Christi, aufbewahrt in einer prächtigen Halle, dort verehrt und bewacht von den Gralsrittern, beschäftigte seit Beginn des 19. Jahrhunderts nicht nur die Romantiker, sondern auch Wissenschaftler und Architekten. König Ludwig II. war von diesem Thema, zu dem auch die Lohengrin-Sage gehört, von Kind an fasziniert. 1865 bekam Ludwig II. von Richard Wagner das Konzept zum Musikdrama »Parsifal«, das auf mittelalterlichen Epen der Gralssage basiert. Wagner nannte Ludwig II. in Briefen »mein Parsifal«, und auch Ludwig identifizierte sich mit den Jahren immer stärker mit diesem Gralskönig. 1877 war das Textbuch fertig und Wagner begann mit der Komposition; die Uraufführung war am 26. Juli 1882 im Bayreuther Festspielhaus. Ludwig II. finanzierte die Aufführung und wollte, dass sie durch seine Fachleute von der Münchener Hofoper ausgestattet werde. Der Münchener Theatermaler Christian Jank schuf die Bühnenbildentwürfe, die Ende Januar 1880 an Wagner gesandt wurden. Wagner nahm diese jedoch nicht an, sondern beauftragte eigene Mitarbeiter.
Die Ausstellung ist ab sofort bis Ende September täglich von 9 bis 18 Uhr im Ludwig II.-Museum zu sehen.
29/2017